Bundeswehr-Einheiten aus Thüringen und Sachsen nehmen in den nächsten Tagen an einer Nato-Übung auf der italienischen Mittelmeer-Insel Sardinien teil. Sie gehören zur schnellen Nato-Eingreiftruppe VJTF, die auf Sardinien in den kommenden zwei Wochen die Übung "Noble Jump 23" abhalten wird. Wie die Nato am Dienstag mitteilte, werden daran rund 2.200 Soldaten und Soldatinnen aus Deutschland, Norwegen, den Niederlanden, Tschechien und Luxemburg teilnehmen. Die Übung solle die Verteidigungsfähigkeit der Nato und ihre Fähigkeit zur schnellen Verlegung von Truppenverbänden innerhalb des Nato-Gebietes demonstrieren, hieß es.

Am Montag hat ein von der niederländischen Armee gechartertes ziviles Frachtschiff Fahrzeuge und Panzer im sardischen Hafen Cagliari angelandet. Darunter waren auch zehn Leopard-2-Kampfpanzer des Panzerbataillons 393 aus Bad Frankenhausen. Ihre Besatzungen werden nach Informationen von MDR THÜRINGEN in den nächsten Tagen auf dem Luftweg nach Sardinien verlegt. Ein weiteres Schiff mit rund 300 Militärfahrzeugen an Bord ist derzeit auf dem Weg nach Sardinien und wird dort voraussichtlich am Mittwoch ankommen. Es war am vergangenen Mittwoch mit seiner Fracht aus dem Nordseehafen Emden ausgelaufen.

Die Very High Readiness Task Force (VJTF) der Nato ist die sogenannte Speerspitze der Eingreiftruppen des Militärbündnisses. Sie muss innerhalb von zwei bis fünf Tagen abmarschbereit sein und schnell an jeden Ort im Nato-Bündnisgebiet verlegen können. Ihre Aufgabe ist es, als erste einem möglichen Angreifer auf die Nato entgegenzutreten.

Die Landstreitkräfte der VJTF - rund 8.000 Mann - werden in diesem Jahr zum größten Teil von der Panzergrenadierbrigade 37 "Freistaat Sachsen" gebildet, deren Einheiten hauptsächlich in Thüringen sowie in Sachsen und Nordrhein-Westfalen stationiert sind. Die VJTF ist Teil der Nato Response Force (NRF), die rund 50.000 Mann von Heeres-, Luftwaffen- und Marineverbänden umfasst. Die NRF war nach der Annexion der Krim durch Russland aufgestellt worden. Die Truppen der NRF werden im dreijährigen Turnus jeweils von mehreren Nato-Mitgliedsländern gestellt.