Hilfslieferungen Ägyptisches Fernsehen: Grenzübergang zu Gaza wird Freitag geöffnet
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19. Oktober 2023, 20:37 Uhr
Ägypten will dauerhaft Hilfslieferungen über seine Grenze zum Gazastreifen zulassen und diese am Freitag öffnen. Zuvor müssen Schäden am Grenzübergang Rafah behoben werden, weshalb erste Hilfslieferungen den Grenzübergang wahrscheinlich nicht vor Freitag passieren können. Zuvor hatten die Vereinten Nationen schnelle Hilfe angemahnt.
- 50 Millionen Euro humanitäre Soforthilfe für Gaza
- Ägypten erlaubt Hilfslieferungen über Grenze zu Gaza
- Reparatur des Grenzüberganges Rafah
- UN fordern sofortigen Zugang zum Gazastreifen
- Mehr als 300 Deutsche von der Bundeswehr ausgeflogen
Knapp zwei Wochen nach Beginn des Kriegs zwischen der radikalislamischen Hamas und Israel laufen die Bemühungen um erste Hilfslieferungen für die Zivilisten im abgeriegelten Gazastreifen auf Hochtouren. Der Grenzübergang zwischen Ägypten und dem Gazastreifen wird Medienberichten zufolge am Freitag für Hilfslieferungen für das abgeriegelte Palästinensergebiet geöffnet. Das berichtete der staatsnahe TV-Sender Al Kahera News am Donnerstag unter Berufung auf nicht näher genannte "Quellen".
50 Millionen Euro humanitäre Soforthilfe für Gaza
Indes ist Bundesaußenministerin Annalena Baerbock zu einer neuen Nahost-Reise aufgebrochen, um sich für humanitäre Hilfe und die Freilassung deutscher Hamas-Geiseln einzusetzen. Am Donnerstagabend kündigte sie in Jordanien an, die Zivilbevölkerung im Gazastreifen mit einer humanitären Soforthilfe in Höhe von 50 Millionen Euro unterstützen zu wollen. Mit dem Geld sollten internationale Organisationen wie das Welternährungsprogramm, das UN-Kinderhilfswerk Unicef und vor allem das Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen (UNRWA) unterstützt werden, so die Grünen-Politikerin.
Ägypten erlaubt Hilfslieferungen über Grenze zu Gaza
Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi hatte nach Gesprächen mit US-Präsident Joe Biden einen "dauerhaften" Zugang für Hilfslieferungen in den Gazastreifen zugesagt. Biden lobte Sisi, der bei den Gesprächen "sehr entgegenkommend" gewesen sei. Ägypten habe zugesichert, zunächst bis zu 20 Lastwagen mit Hilfsgütern durchzulassen. Biden hatte zuvor bei einem Treffen mit Israels Präsident Benjamin Netanjahu dessen Zusage erhalten, Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu erlauben.
Reparatur des Grenzüberganges Rafah
Die Transporte sollen über den Grenzübergang Rafah erfolgen, erklärte Präsidentensprecher Ahmed Fahmy. Ägypter behoben am Donnerstag Schäden, die durch israelische Luftangriffe am Grenzübergang verursacht worden waren, wie Augenzeugen der Nachrichtenagentur AFP schilderten. Seit Tagen würden "150 Lastwagen in Rafah warten", sagten die Augenzeugen.
UN fordern sofortigen Zugang
UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths forderte den sofortigen Zugang zum Gazastreifen. 100 Lkw mit humanitärer Hilfe müssten pro Tag die Grenze zwischen Ägypten und Gaza passieren, sagte Griffiths am Mittwoch dem Sender CNN Europe: "Die Zerstörung eines Krankenhauses [...] hat den Druck auf dieses bröckelnde, angeschlagene und traurige Gesundheitssystem weiter erhöht."
Mehr als 300 Deutsche von der Bundeswehr ausgeflogen
Eine weitere Bundeswehrmaschine hat Menschen aus Israel nach Deutschland zurückgebracht. Ein Airbus A350 mit 19 Passagieren sei am späten Mittwochabend in Köln gelandet, teilte die Bundeswehr mit. Zuvor war bereits ein Airbus A321 in Berlin gelandet. Er hatte den Angaben zufolge 68 deutsche Passagiere aus Israel zurückgebracht. Damit hat die Luftwaffe bisher mehr als 300 Menschen aus Israel nach Deutschland ausgeflogen.
dpa, Reuters, AFP (mkr, jst)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 19. Oktober 2023 | 06:00 Uhr