Zwei Kinder schauen auf Smartphones.
Die Handy-Nutzung erhöht einer neuen WHO-Studie zufolge nicht das Krebsrisiko. Bildrechte: IMAGO / Westend61

Ergebnis einer WHO-Studie Handy-Nutzung erhöht Krebsrisiko nicht

06. September 2024, 17:27 Uhr

Handystrahlung ist nicht gefährlich. Wer mit dem Handy telefoniert, ist keinem höheren Krebsrisiko ausgesetzt. Gleiches gilt für Schnurlos-Telefone, Funk- und Mobilfunkmasten. Das geht aus einer neuen Meta-Studie der WHO hervor, für die 5.000 andere Studien gesichtet und ausgewertet wurden.

Das Telefonieren mit dem Handy erhöht nicht das Risiko, an Krebs zu erkranken. Das geht aus einer Meta-Studie im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation WHO hervor. Danach führt das Nutzen von Handys nicht zu einem erhöhten Risiko für Krebsarten wie Hirntumore, Speicheldrüsen-Tumore, Hirntumore bei Kindern oder Leukämien.

Auch kein höheres Krebsrisiko durch Schnurlos-Telefone und Funkmasten

Auch bei kabellosen Festnetz-Telefonen gibt es der Studie zufolge kein erhöhtes Risiko. Auch wer in der Nähe von Mobilfunksendemasten und Rundfunkantennen lebt, ist demnach keinem erhöhten Krebsrisiko ausgesetzt.

5.000 andere Studie für Meta-Studie gesichtet

Für die im Fachblatt "Environment International" erschienen Meta-Studie hatten die Forscher rund 5.000 Studien der vergangenen Jahrzehnte gesichtet. Daraus wählten sie 63 Studien aus, die vorher festgelegten und veröffentlichten Kriterien entsprachen. Dabei ging es um alle Krebsarten, vor allem die des Zentralnervensystems wie beispielsweise Hirntumoren.

Die Forscher schauten sich zudem Analysen an, die die Anzahl von Mobilfunkverträgen über die Jahre mit Daten aus Krebsregistern etwa aus England oder den skandinavischen Ländern abglichen. Auch da habe es keine Zunahme an Hirntumoren gegeben, die auf einen Zusammenhang mit Mobilfunktelefonen schließen lassen würden, hieß es.

Neuer Mobilfunkstandard 5G nicht berücksichtigt

Die Forscher wiesen einschränkend daraufhin, dass ihre Meta-Studie nur bis 2022 veröffentlichte Studien einschließt. Deshalb fehlten Studie etwa zum neuen Mobilfunkstandard 5G. Sie schlossen aber Studien zu Radarquellen ein, die eine ähnliche Frequenz wie 5G habe.

Das an der Studie beteiligte deutsche Bundesamt für Strahlenschutz zog dieses Fazit: "Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es zum jetzigen Zeitpunkt keinen gesicherten Wirkmechanismus, dass hochfrequente elektromagnetische Felder, die von Mobiltelefonen und Basisstationen ausgehen, Krebs erzeugen."

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 06. September 2024 | 14:00 Uhr

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