Menschen nach einem Erdbeben auf eine Straße in Herat.
Nach einem schweren Erdbeben am Samstagmorgen strömten viele Bewohner in Afghanistan auf die Straßen. Bildrechte: IMAGO / Xinhua

Grenzregion zu Iran Etwa 2.000 Tote nach Erdbeben in Afghanistan

08. Oktober 2023, 09:30 Uhr

Bei den schweren Erdbeben in der afghanischen Grenzprovinz Herat wurden neusten Angaben zufolge rund 2.000 Menschen getötet. Sieben Dörfer wurden komplett zerstört. Auch im Nachbarland Iran waren die Beben zu spüren.

Nach mehreren schweren Erdbeben in Afghanistan ist die Zahl der Toten nach Regierungsangaben auf etwa 2.000 gestiegen. Das UN-Nothilfebüro OCHA geht davon aus, dass die Zahl noch steigen wird, weil zahlreiche Menschen unter eingestürzten Gebäuden eingeschlossen sind. Ein Sprecher des nationalen Katastrophenschutzes erklärte, sieben Dörfer in der stark betroffenen Grenzprovinz Herat seien komplett zerstört worden.

Sieben Dörfer komplett zerstört

Mindestens acht Beben hatten am Samstagmorgen innerhalb kurzer Zeit die Region an der Grenze des Iran erschüttert. Die US-Erdbebenwarte USGS bezifferte die Stärke auf Werte zwischen 4,6 und 6,3. Nach Angaben des nationalen Katastrophenschutzes wurden sieben Dörfer komplett zerstört.

Den in Afghanistan herrschenden Taliban zufolge wurden Militär- und Rettungsorganisationen angewiesen, zur Hilfe in die Erdbebenregion zu eilen. Krankenhäuser stellten sich auf zahlreiche Verletzte ein. Videos in den sozialen Medien zeigten verwüstete Dörfer mit Trümmerhaufen, unter denen auch zahlreiche Opfer vermutet werden. Bewohner hatten Angst, dass Gebäude einstürzten und strömten auf die Straßen. Nach mehreren Jahrzehnten Konflikt sind viele Häuser schlecht gebaut.

Beben auch in Iran zu spüren

Auch im Nachbarland Iran waren die Beben zu spüren. So erzählten Bewohner der rund 300 Kilometer von der Erdbebenzone entfernten Millionenmetropole Maschhad im Iran, dass Häuserwände gezittert hätten. In der fghanischen Grenzprovinz Herat lebern als zwei Millionen Menschen. Immer wieder ereignen sich schwere Erdbeben in der tektonisch sehr aktiven Region, in der die Arabische, die Indische und die Eurasische Platte aufeinander treffen. 2022 kamen bei einem verheerenden Beben mehr als 1.000 Menschen ums Leben.  

dpa (lmb/dni)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 07. Oktober 2023 | 18:30 Uhr

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