Bahnverkehr Werratalbahn: Zug auf Erkundungsfahrt zwischen Gerstungen und Vacha

24. September 2022, 08:12 Uhr

Eine hessisch-thüringische Arbeitsgruppe will die Strecke zwischen Gerstungen und Bad Salzungen im Wartburgkreis wieder reaktivieren. Das Ziel: Nach mehr als 70 Jahren sollen wieder Personenzüge auf der Werratalbahn fahren. Das Unternehmen K+S nutzt Strecke bereits seit einem Jahr für den Güterverkehr.

Mit einer historischen Erkundungsfahrt hat eine hessisch-thüringische Arbeitsgruppe auf ihre Pläne für die Werratalbahn zwischen Gerstungen und Bad Salzungen im Wartburgkreis aufmerksam gemacht. Zum ersten Mal seit mehr als 70 Jahren befuhr ein Personenzug die Strecke zwischen Gerstungen und Vacha, die durch Hessen führt.

Nach der deutschen Teilung war das Schienennetz in der Region zerrissen. Mittlerweile ist wieder Güterverkehr möglich. Vor zwei Jahren hatte sich ein "Runder Tisch zur Reaktivierung der Werratalbahn" gebildet, der auch den Personennahverkehr auf dieser Strecke vorantreiben möchte. Dazu gehören Vertreter aus Behörden, Wirtschaft, Verkehrsverbünden, Verbänden und Vereinen. 

Bahnstrecke wird überprüft

Bei der Erkundungsfahrt am Freitag wurde die Strecke aufgezeichnet, um den Zustand zu sichten. Am Bahnhof in Vacha informierten die Mitglieder des Runden Tisches über den aktuellen Stand der Pläne. Der Landrat des Wartburgkreises Reinhard Krebs (CDU) sagte, es gehe darum, gemeinsam mit dem hessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg die historische Strecke voranzubringen, die wie früher auch überregionale Bedeutung bekommen könne. Das Vorhaben sei wirtschaftlich, aber auch touristisch wünschenswert.

Als nächster Schritt ist eine Machbarkeitsstudie geplant. Offen ist allerdings noch, ob das Land Thüringen sie unterstützen würde. Ein Vertreter des Infrastrukturministeriums sagte, das Land werde sich bei der Reaktivierung zunächst auf die acht im Koalitionsvertrag vereinbarten Bahnstrecken konzentrieren. Das Land Hessen hat dagegen in diesem Jahr die Werratalbahn auf die Reaktivierungsliste aufgenommen.

Unternehmen K+S nutzt die Strecke seit einem Jahr

Den Anstoß für den Runden Tisch hatte das Unternehmen K+S gegeben, das vor einem Jahr die stillgelegte Strecke zwischen Unterbreizbach und Vacha wieder in Betrieb genommen hatte. Nach Angaben des Werkleiters Martin Ebeling wickelt das Werk Werra 98 Prozent seiner Verkehre über die Schiene ab.

Der Bedarf werde noch steigen, so Ebeling, deshalb sei K+S an einem zweigleisigen Ausbau der Strecke Gerstungen-Heimboldshausen interessiert und an einer Bahnanbindung Richtung Bad Salzungen und Eisenach. Die Bürgermeister von Bad Salzungen und Vacha, Klaus Bohl (Freie Wähler) und Martin Müller (CDU) betonten, die Strecke dürfe aber nicht nur für den Güterverkehr ertüchtigt werden, sondern es müsse auch Personenverkehr möglich sein.

MDR (rub,jn)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 23. September 2022 | 19:00 Uhr

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