Landwirtschaft Zu heiß und zu trocken: Obstbauern auf Fahner Höhe beklagen magere Apfelernte

18. Oktober 2022, 11:05 Uhr

Nach einem heißen und trockenen Sommer haben sich die Befürchtungen einer schlechten Apfelernte bei Fahner Obst im Kreis Gotha bestätigt. Auch thüringenweit liegen die Erträge deutlich unter denen des Vorjahrs.

Die Obstbauern an der Fahner Höhe im Kreis Gotha haben in diesem Jahr enorme Verluste hinnehmen müssen. Kurz vor Ernteschluss sagte der Vorstand der Fahner Obst GmbH, Jörg Dornberger, so wenig Ernte wie in diesem Jahr habe es noch nie gegeben. Die Ausfälle bei Äpfeln lägen bei 42 Prozent. Gerechnet wurde mit mehr als 14.000 Tonnen - geerntet wurden rund 8.000 Tonnen. Die intensive Sonneneinstrahlung mit Temperaturen um 40 Grad habe bei vielen Äpfeln zu Sonnenbrand geführt. Diese seien dadurch verdorben. Außerdem sei ein Teil der Äpfel zu klein und somit nur für die Verarbeitung etwa zu Saft geeignet.

Eine Erntehelferin erntet Äpfel
Das Kilogramm selbst geerntete Äpfel kostet in Döllstädt und Gierstedt 1,30 Euro. (Symbolfoto) Bildrechte: picture alliance/dpa/Felix Kästle

Mehr als 3.000 Tonnen Äpfel konnten laut Dornberger gar nicht geerntet werden. Als Gründe nannte der Vorstand die Kosten für Erntehelfer und für die Logistik. Noch bis Ende Oktober können in Gierstädt und Döllstädt Äpfel selbst gepflückt werden. Das Kilogramm selbst geerntete Äpfel kostet 1,30 Euro.


Nur 48 Liter Niederschlag pro Quadratmeter

"Dieses Jahr hat uns allen gezeigt, wie schlimm es werden kann", sagte Dornberger. 48 Liter Niederschlag pro Quadratmeter im Juni, Juli und August seien gerade einmal 20 Prozent des Wertes im Vorjahr gewesen. Teile aus den Pflanzungen im Herbst des Vorjahres seien bereits abgestorben. So sei der Obstanbau auf derzeit rund 1.000 Hektar mit rund 150 Festangestellten auf Dauer nicht aufrechterhalten. In jedem Jahr sei eine Kultur dabei, die misslinge. Dass durchweg alle Kulturen versagten, das "gab's überhaupt noch nicht".


Ernte dauert noch bis Ende Oktober

Nach dem sonnenreichen Sommer scheint die Apfelernte im Vergleich zum Vorjahr nicht nur an Thüringens bedeutsamsten Standort geringer auszufallen. Wenn es auch in anderen Gebieten etwas besser laufe und sich deutschlandweit eine durchschnittliche Ernte abzeichne; voraussichtlichen liegen die Thüringer Ernteerträge insgesamt deutlich unter denen aus dem Vorjahr, wie Axel Swoboda von der Fachgruppe Obstbau des Landesverbandes Gartenbau sagte. Extrem heiße Tage hätten den Früchten landesweit zugesetzt.

Noch lasse sich aber kein abschließendes Bild zeichnen, betonte Swoboda. Bis Ende Oktober dauere die Ente noch an und bis Anfang November gingen noch Ergebnisse ein.

MDR (jhi/dpa/co)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 18. Oktober 2022 | 11:00 Uhr

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