Die Stadt Friedrichroda (Landkreis Gotha) hat sich nach eigenen Angaben bereits nach fast sechs Monaten vom neuen Chef der Stadtbetriebe, Benjamin Schädel, getrennt. Damit reagiere man auf die anhaltende finanzielle Schieflage bei dem städtischen Unternehmen.

Man habe sich darauf einvernehmlich verständigt, sagte Bürgermeister Kay Brückmann (Solidargemeinschaft Bürgerwille Friedrichroda SGBWF) MDR THÜRINGEN. Schädel sei nicht der Richtige, die Stadtbetriebe wirtschaftlich wieder auf Kurs zu bringen. Er hatte den Posten Mitte Mai übernommen.

Am Donnerstag soll die Belegschaft über die Personalie informiert werden. Nächste Woche muss der Werksausschuss der Kündigung noch zustimmen. Bis dahin ist Schädel beurlaubt.

In der letzten Stadtratssitzung wurde bekannt, dass die Stadtbetriebe mit einem Minus von rund 300.000 Euro in das nächste Jahr gehen werden. Werkleiter Schädel nannte in der Sitzung zudem einen hohen Investitionsstau, hohe Personalkosten und einen zu geringen Umsatz.

Laut Brückmann schreiben die Stadtbetriebe schon immer rote Zahlen. Deshalb brauche es jemanden an der Spitze, der das Ruder herumreiße und externe Aufträge akquirieren könne. Gleichzeitig kündigte er einen massiven Sparplan an. Sein Ziel sei es, dass die Stadtbetriebe in zwei Jahren eine schwarze Null schreiben.

Die Stadtbetriebe Friedrichroda beschäftigen 47 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das städtische Unternehmen ist unter anderem für die Pflege der Park- und Grünanlagen oder die Sportstätten verantwortlich. Außerdem betreibt es die beiden Schwimmbäder in Friedrichroda und Finsterbergen.

Der Eigenbetrieb macht einen Jahresumsatz von 3,3 Millionen Euro. Die Personalkosten liegen nach jüngsten Angaben im Stadtrat bei 2,1 Millionen Euro.