Superwahljahr 2024 Thüringen startet Kampagne, um Jugendliche über Wahlen zu informieren
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10. April 2024, 03:09 Uhr
In Thüringen finden 2024 drei Wahlen statt. Um Jugendliche über die Kommunalwahlen, die Europawahl und die Landtagswahl zu informieren, hat der Freistaat eine Kampagne gestartet.
Der Freistaat Thüringen hat am Dienstag eine Informationskampagne gestartet, um Jugendlichen im Superwahljahr das Wählen näherzubringen. Wie Jugendminister Helmut Holter (Linke) nach der wöchentlichen Kabinettssitzung in Erfurt erklärte, erhalten die Jugendlichen vor den Kommunal-, Europa und Landtagswahlen im Internet und in den sozialen Medien grundlegende Informationen zum Wählen. Das Motto der Kampagne sei "#kreuzdichwichtig".
Kommunalwahlen, Europawahl und Landtagswahl in Thüringen
Bei den Kommunalwahlen am 26. Mai werden in Thüringen Gemeinderäte, Kreistage und viele Ortsbürgermeister gewählt. Eventuelle Stichwahlen sind für den 9. Juni angesetzt. An diesem Tag ist auch Europawahl. Der Thüringer Landtag wird am 1. September gewählt.
Kampagne soll über Themen und Inhalte der Wahlen aufklären
Holter zufolge soll die Kampagne politisch neutral über die anstehenden Wahlen aufklären und dazu beitragen, dass junge Menschen sich mit den Themen und Inhalten auseinandersetzen. In Thüringen dürfen Jugendliche bei Kommunal- und Europawahlen bereits mit 16 Jahren wählen. Bei der Landtagswahl ist das Wahlalter 18 Jahre.
Zum Wählen gehöre Information, erklärte Holter. Jede Wählerin und jeder Wähler übernehme mit der Stimmabgabe Verantwortung für das demokratische Gemeinwesen. Auch diese Zusammenhänge solle die Kampagne den jungen Menschen nahebringen.
Thüringen verteilt Materialien an Schulen und weitere Einrichtungen
Die Kampagne findet den Angaben zufolge im Rahmen des Landesprogramms für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit statt. Sie koste rund 40.000 Euro.
Dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport zufolge werden die Materialien der Kampagne auch Schulen, Hochschulen Kommunen und Jugendeinrichtungen in Thüringen zur Verfügung gestellt. Lehrkräfte könnten im Rahmen des Unterrichts damit arbeiten und thematisch daran anknüpfen.
Holter: Neutralität wahren, aber sich mit politischen Positionen auseinandersetzen
Minister Holter wies zugleich darauf hin, dass laut dem Beutelsbacher Konsens Schülerinnen und Schüler nicht im Sinne erwünschter Meinungen überrumpelt werden dürften. Es sei also eine gewisse Neutralität zu wahren, die aber dort aufhöre, "wo es um Angriffe auf die Demokratie geht". Die Landtagswahlen in Thüringen seien ein bundesweit diskutiertes Thema, erklärte Holter. Vom Kreuz auf dem Wahlzettel hänge ab, "ob dann tatsächlich auch, ja, demokratische Verhältnisse weiter Bestand haben." Diese Sorge treibe auch Jugendliche um.
Schulen können laut Holter auch Kandidatinnen und Kandidaten einladen: "Es geht darum, das gesamte Spektrum abzubilden". Allerdings müsse es auch eine Nachbereitung im Unterricht und eine Auseinandersetzung mit den politischen Positionen geben.
dpa, epd, MDR (mw)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN – Das Radio | 09. April 2024 | 22:00 Uhr
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