Ein älterer Mann telefoniert.
Sobald es am Telefon um Geld und Überweisungen geht, sollte man misstrauisch werden, rät die Polizei. Bildrechte: IMAGO/Fotostand

Kriminalität Polizei meldet 2.800 Fälle von Telefon-Trickbetrug bis August

15. Oktober 2023, 12:37 Uhr

Oft rufen sie bei Seniorinnen und Senioren an - Trickbetrüger, die mit Lügengeschichten an Geld kommen wollen. Auch in Thüringen steigen die Zahlen. Die Täter setzen inzwischen auch auf Chatdienste wie Whatsapp.

Die Polizei in Thüringen hat bis einschließlich August mehr als 2.800 Fälle von Telefon-Trickbetrug registriert. Das seien so viele wie gesamten Jahr 2021 und etwa so viele wie im Vorjahreszeitraum, teilte das Landeskriminalamt mit.

Täter setzen auf Schockanrufe

In mindestens 400 Fällen seien die Betrüger erfolgreich gewesen: Sie erbeuteten mehr als zwei Millionen Euro.

Laut Landeskriminalamt hat die Masche der Schockanrufe besonders zugenommen. Dabei gaukeln die Täter vor, dass ein Angehöriger einen tödlichen Unfall verursacht hat und nun Geld braucht, um eine Haftstrafe abzuwenden.

Betrüger nutzen auch Whatsapp

Immer häufiger setzen die Betrüger auch auf Whatsapp: Sie verschicken Nachrichten und geben sich als Kinder oder andere Verwandte aus - mit dem Hinweis, dass sie eine neue Handynummer haben. Anschließend wird um dringende Überweisungen gebeten.

Insbesondere Menschen über 60 Jahre sind laut Landeskriminalamt die Zielgruppe der Betrüger. Ein besonders schwerer Betrugsfall ereignete sich in Thüringen im Frühjahr: Im April warf eine 93-jährige Frau in Apolda 45.000 Euro aus dem Fenster, nachdem sie einen betrügerischen Anruf zu einem angeblichen Autounfall des Enkels erhalten hatte. Ein Unbekannter holte das aus dem Fenster geworfene Geld ab und verschwand damit.

MDR (mm)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 15. Oktober 2023 | 10:00 Uhr

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