Nach drei Jahren Pause schlug am Samstag wieder die Stunde der starken Männer und Frauen in Gräfenroda - bei der 29. Steinheber-Meisterschaft. Gewonnen haben in diesem Jahr Tobias Zinserling mit 402 Kilogramm und Annabell Serfling mit 201 Kilogramm.

Über 20 Mutige hatten sich für den Wettbewerb angemeldet - darunter sechs Frauen und zwei Junioren. Angereist waren sie nicht nur aus Thüringen, sondern unter anderem auch aus Österreich oder dem benachbarten Sachsen. Unter den Teilnehmer waren auch die Titelverteidiger Tobias Zinserling vom Gothaer Bierfassheberverein und Lydia Eschrich vom SV 70 Gräfenrode.

Aber nicht jeder brachte Erfahrung beim Gewichtheben oder Kraftsport mit. Ältester Teilnehmer war mit 64 Jahren der Kunstschmied Andreas Schwarz aus Hetschburg (Weimarer Land). Aber auch Gräfenrodas Bürgermeister Dominik Straube und Helma Ortmann von der Zwergenmanufaktur wollten ihr Glück versuchen.

Beim Steinheben stehen die Athleten auf einem Podest und heben ein pyramidenförmiges Gewicht dank Kraft und Technik vom Boden hoch. Das ohnehin schon hohe Startgewicht von 120 Kilogramm bei den Frauen und 140 Kilogramm bei den Männern wird jede Runde gesteigert - anfangs bei den Männern um 20 Kilo, ab Runde fünf um zehn Kilo, bei den letzten drei Hebern um je drei Kilo.

Bei den Frauen wird anfangs um je zehn Kilo erhöht, ab Runde fünf um fünf Kilo, bei den letzten drei Heberinnen um jeweils zwei Kilo. Der Rekord liegt bei den Männern bei 426 Kilogramm (Tobias Zinserling - 2016) und bei den Frauen bei 220 Kilogramm (Christina Semper - 2019).

Die Steinheber-Meisterschaften sind seit 1991 eine der jährlichen sportlichen Höhepunkte des Geratals. Umramt wird das Event von einem Volksfest.

Zwar gehe es bei der Thüringer Steinheber-Meisterschaft auch um die sportliche Leistung. Ziel sei es zu gewinnen. Wichtig sei aber vor allem der Spaß an der Sache, sagte Titelverteidiger Tobias Zinserling MDR THÜRINGEN. Besonders genieße sie die Stimmung und die Nähe zum Publikum, ergänzte Angelina Amarell vom Bierfassheberverein. Sie wolle zeigen, dass auch Frauen stark sein können.