Beschäftigte im niedersächsischen Einzelhandel stehen bei einem Warnstreik vor der Ikea-Filiale Expo-Park.
Beschäftigte des schwedischen Möbelgiganten Ikea streiken am Freitag auch in Thüringen für mehr Lohn. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte

Tarifkonflikt im Einzel- und Großhandel Längere Wartezeiten möglich: Streiks bei Ikea, Kaufland und H&M in Thüringen

26. April 2024, 10:30 Uhr

Kunden im Thüringer Einzelhandel müssen sich am Freitag auf Wartezeiten einstellen. Die Gewerkschaft Verdi ruft die Beschäftigten zum Warnstreik auf. Betroffen davon sind auch Filialen von Ikea, Kaufland und H&M in Erfurt, Weimar, Suhl und Ilmenau.

Kunden von Ikea, Kaufland und H&M in Thüringen müssen sich am Freitag auf längere Wartezeiten einstellen. Die Gewerkschaft Verdi ruft die Beschäftigten bundesweit zum Warnstreik auf. Betroffen davon sind laut Verdi auch Filialen in Erfurt, Weimar, Suhl und Ilmenau. Grund sind die stockenden Tarifverhandlungen der Gewerkschaft für die Beschäftigten im Einzel- und Großhandel. Von dem Streik betroffen sind auch die Ikea-Standorte Leipzig/Halle und Magdeburg.

Verdi: "Beschäftigte sehen wenig von satten Gewinnen"

Ein Schwerpunkt des Streiks am Freitag liegt auf der Erfurter Ikea-Filiale. "Der Gewinn des Konzerns hat sich im Vorjahresvergleich mehr als verfünffacht und liegt derzeit bei rund 1,5 Milliarden Euro. Die Beschäftigten der 54 Einrichtungshäuser, die diese satten Gewinne erwirtschaftet haben, sehen davon allerdings wenig", sagt Matthias Adorf, Gewerkschaftssekretär bei Verdi in Thüringen für den Fachbereich Handel.

Ikea rechnet nicht mit größeren Auswirkungen

Ikea selbst rechnet, eigenen Angaben zufolge, nicht mit größeren Auswirkungen infolge der Warnstreiks. Bei Verdi-Protestaktionen in den vergangenen Monaten konnte der Geschäftsbetrieb nach Angaben einer Sprecherin immer aufrechterhalten werden.

Nur vereinzelt habe es kleinere Beeinträchtigungen gegeben, zum Beispiel in Form von längeren Wartezeiten für Kunden an Kassen und Warenausgaben. 

Arbeitgeber verweigern Fortsetzung der Tarifverhandlungen

Im November 2023 endete die sechste Verhandlungsrunde in der Tarifauseinandersetzung des Einzel- und Versandhandels in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ergebnislos. Verdi fordert für die Beschäftigten mindestens 2,50 Euro mehr pro Stunde und eine Laufzeit von einem Jahr.

Die Arbeitgeber boten bisher lediglich Erhöhungen in Höhe von zehn Prozent an - allerdings gestreckt auf zwei Jahre. Die Arbeitgeberseite verweigert bisher die Fortsetzung der Verhandlungen.

MDR /dpa (jw)

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Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 26. April 2024 | 10:00 Uhr

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