Demonstration Mit dem Lkw gegen höhere Spritpreise: Autokorso zwischen Saalfeld und Rudolstadt

11. Oktober 2022, 08:31 Uhr

In ganz Thüringen haben am Montag rund 27.000 Menschen gegen die Politik der Bundesregierung demonstriert. Die Teilnehmerzahl lag damit deutlich unter der der Vorwoche zum Tag der Deutschen Einheit. Die größten Kundgebungen gab es laut Polizei erneut in Ostthüringen. In Pößneck wurden etwa 3.000 Teilnehmer gezählt, in Altenburg 2.800 und rund 2.000 in Gera. In Saalfeld veranstalteten hunderte Auto- und Lkw-Fahrer einen bis zu zehn Kilometer langen Korso.

In Saalfeld staut sich schon um kurz nach 15 Uhr am Montagnachmittag der Verkehr auf dem Weg zum Festplatz am Weidig. Große Lkw, Transporter, ein Traktor und Pick-ups quälen sich die schmale Straße hinunter und parken auf dem Festplatz. Einige haben Transparente dabei, andere Fahnen.

Sie kritisieren die Politik: "Das kann so nicht weitergehen", sagt der Seniorchef einer Elektrofirma aus Unterweißbach. Steigende Preise auch für Kraftstoff sind bei vielen das Hauptargument, sich an dem Autokorso zu beteiligen. Von Bäckern über Gerüstbauer, Dachdecker, Maler und Gärtner ist ein bunter Mix aus fast allen Bereichen des Handwerks da.

Hunderte Fahrzeuge auf zehn Kilometer Länge

Mit fast einer halben Stunde Verspätung setzt sich die Karawane in Bewegung. Um 16:30 Uhr startet der Autokorso in den Feierabendverkehr von Saalfeld durch die Innenstadt von Rudolstadt und zurück. Für eineinhalb Stunden geht hier nichts mehr.

Am Ende des Protests wird die Polizei mehrere hundert Fahrzeuge gezählt haben, die sich auf gut zehn Kilometern aneinanderreihen. Organisator Steffen Teichmann aus Saalfeld, Vorsitzender der Partei Bürger für Thüringen, hofft auf Verständnis aller, denen er den Weg in den Feierabend "versaut". Es sei aber wichtig ein Zeichen zu setzen, an die Politik in Richtung Erfurt und in Richtung Berlin.

Hupkonzert, Zuspruch und ein fliegendes Ei

Von einer Kanalreinigungs-Firma sind mehr als die Hälfte der Belegschaft dabei. Mario Gründler fährt im Berufsleben einen großen Lkw, mit dem Kanäle, Fettabscheider und Klärgruben sauber gemacht werden, einen sogenannten Sauger. Das Fahrzeug braucht 50 Liter Diesel in der Stunde, wenn es arbeitet. Das ist bei den Preisen kaum zu stemmen, bestätigt sein Chef.

Gründler selbst ist seit sieben Jahren in der Firma und hat Verständnis für seinen Chef, denn er selbst muss jetzt das dreifache an Abschlag für seine Heizung zahlen. "Wir müssen jetzt was tun", sagt er. Vor ein paar Wochen war er das erste Mal an einem Montag demonstrieren, jetzt will er öfter mitmachen. Die vielen Menschen an den Straßenrändern und auf den Brücken beeindrucken Gründler. Erhobene Daumen und winkende Fahnen werden mit Hupen erwidert, von hunderten Lkw.

Nicht nur Beifall am Montag

Es gibt jedoch nicht nur Beifall am Montag für den Autokorso. Ein junger Mann am Straßenrand hat den hupenden Fahrzeugen den Finger gezeigt, eine Zugmaschine ist mit einem Ei beworfen worden. Unfälle hat es laut Veranstalter nicht gegeben.

MDR (dst)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 11. Oktober 2022 | 07:30 Uhr

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