In Trockenborn-Wolfersdorf im Saale-Holzland-Kreis hat sich der Wahlsieg des Bürgermeisters in der Stichwahl im Nachhinein in eine Niederlage verwandelt. Die Kommunalaufsicht hob das Ergebnis dieser Stichwahl auf, die mit 56,6 Prozent zugunsten von Bürgermeister Dieter Hoog ausgegangen war.

Die Behörde hatte nach eigenen Angaben einen Hinweis erhalten und daraufhin die Stimmzettel der ersten Wahlrunde 14 Tage zuvor geprüft. Dabei wurde festgestellt, dass ein ausgezählter Stimmzettel nicht eindeutig den Wählerwillen erkennen lässt. Er sei damit als ungültig zu werten.

Weil der Ort nur 486 Wahlberechtigte hat, von denen 404 in der ersten Runde wählten, ändert sich durch den einen ungültigen Stimmzettel das gesamte Wahlergebnis: Herausforderer Siegfried Häfner kommt nun auf mehr als die Hälfte der abgegebenen Stimmen, hat daher die 50-Prozent-Hürde in der ersten Runde bereits genommen und und wurde also gewählt. Die Stichwahl hätte nicht stattfinden müssen und ist daher nichtig.

Nach Angaben der Kommunalaufsicht muss Häfner die Wahl zum Bürgermeister noch annehmen. Sollte er das Amt ausschlagen, müsse es eine Neuwahl geben. In der Stichwahl hatte Häfner nur auf 43,4 Prozent der Stimmen erhalten. Die Ostthüringer Zeitung hatte zuerst über die Wahl berichtet.