Jena Syrer im eigenen Auto durch Europa gefahren: Mutmaßlicher Schleuser festgenommen
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03. Januar 2023, 17:37 Uhr
Er soll rund 20 Syrer illegal nach Westeuropa gebracht haben - nun sitzt der mutmaßliche Schleuser in Haft. Am Dienstag hat die Bundespolizei in Jena einen 42-jährigen Syrer festgenommen, der Kontakte zu einer Schleusergruppen haben soll.
Die Bundespolizei hat am Dienstag in Jena einen mutmaßlichen Schleuser festgenommen. Wie ein Sprecher MDR THÜRINGEN sagte, wird dem Verdächtigen vorgeworfen, mit seinem Auto im vergangenen September bis zu 20 Syrer von Prag nach Westeuropa eingeschleust zu haben.
Viermal soll der in Jena wohnende Syrer dafür mit seinem privaten Pkw unterwegs gewesen sein. Dafür soll er zwischen 400 und 1.000 Euro Schleuserlohn pro Person erhalten haben. Zielländer seien über die Balkanroute Deutschland, die Niederlande und auch Belgien gewesen.
Bundespolizei ermittelt gegen Schleusergruppe
Am Vormittag wurden die Wohn- und Geschäftsräume sowie Autos durchsucht. Dabei waren 20 Beamte aus Erfurt und Karlsruhe im Einsatz. Bei dem 42-Jährigen wurden unter anderem Visa-Unterlagen und verschiedene Sozialbescheide entdeckt. Er soll zwischen 2015 und 2016 nach Thüringen gekommen sein. Der Beschuldigte zeigte sich den Angaben nach kooperativ. Später wurde er einem Richter am Amtsgericht Jena vorgeführt, der Untersuchungshaft anordnete. Anschließend kam er in die Justizvollzugsanstalt nach Gräfentonna.
Hintergrund des Einsatzes ist ein Ermittlungsverfahren der Bundespolizei in Karlsruhe gegen eine von der Türkei aus operierende Schleusergruppe. Die Geschäfte des nun Festgenommenen waren aufgeflogen, nachdem die Autobahnpolizei ein Auto mit eingeschleusten Syrern samt Schleuser entdeckt hatte. Zu der Gruppe soll auch der Mann aus Jena gehört haben.
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MDR (cfr)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 03. Januar 2023 | 16:00 Uhr