Meuselwitz Evakuierung abgesagt: Vermeintliche Weltkriegsbombe entpuppt sich als Rohr
Hauptinhalt
23. März 2024, 12:56 Uhr
Die vermeintliche Bombe, die bei Bauarbeiten in Meuselwitz im Altenburger Land gefunden wurde, hat sich als Stahlrohr entpuppt. Zu diesem Ergebnis kamen die Experten des Kampfmittelräumdienstes am Freitag.
Aktuelle Nachrichten des Mitteldeutschen Rundfunks finden Sie jederzeit bei mdr.de und in der MDR Aktuell-App.
Die vermeintliche Bombe in der Meuselwitzer Weinbergstraße im Altenburger Land hat sich als Stahlrohr entpuppt. Das teilten die Experten vom Kampfmittelräumdienst Tauber mit.
Seit dem frühen Freitagmorgen wurde am Fundort des Metalls vier Meter tief gegraben. Dann erst konnten die Experten Entwarnung geben.
Stadtverwaltung wollte Tausende Menschen in Sicherheit bringen
Die mögliche Bombe sollte am Samstagmorgen entschärft werden. Rund 3.000 Menschen in einem Sperrkreis von 500 Meter hätten dafür ihre Wohnungen verlassen müssen. Die Stadt hatte für sie bereits Shuttlebusse organisiert, die die Menschen zu vorübergehenden Unterkünften gebracht hätten.
Ein ruhiger Samstag steht für die rund 10.000 Einwohner der Stadt dennoch nicht an: Statt der Bombenentschärfung soll nun, wie ursprünglich geplant, die Alarm- und Katastrophenschutzübung des Landkreises Altenburger Land durchgeführt werden.
Im Februar 1945 fast 500 Bomben über der Stadt abgeworfen
Am 20. Februar 1945 wurden von den Alliierten über Meuselwitz fast 500 Bomben abgeworfen. Sie galten der Rüstungsfabrik im Norden der Stadt. Polnische und russische Zwangsarbeiterinnen bauten dort Panzerfäuste für die Wehrmacht. Bei dem Angriff wurden das nördliche und östliche Viertel der Kleinstadt zerstört. 87 Menschen kamen ums Leben. Etwa die Hälfte der Toten waren Zwangsarbeiterinnen.
MDR (kabe/dvs/jn)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 22. März 2024 | 15:00 Uhr