Ein rostiges Rohr liegt vor einem Haufen Erdaushub.
Keine Gefahr: Die vermeintliche Bombe hat sich als Stahlrohr entpuppt. Bildrechte: MDR/Kathleen Bernhardt

Meuselwitz Evakuierung abgesagt: Vermeintliche Weltkriegsbombe entpuppt sich als Rohr

23. März 2024, 12:56 Uhr

Die vermeintliche Bombe, die bei Bauarbeiten in Meuselwitz im Altenburger Land gefunden wurde, hat sich als Stahlrohr entpuppt. Zu diesem Ergebnis kamen die Experten des Kampfmittelräumdienstes am Freitag.

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Die vermeintliche Bombe in der Meuselwitzer Weinbergstraße im Altenburger Land hat sich als Stahlrohr entpuppt. Das teilten die Experten vom Kampfmittelräumdienst Tauber mit.

Ein Bagger und viele Arbeiter stehen rund um einen Erdhaufen
Experten vom Kampfmittelräumdienst begutachten seit Freitagmorgen die Fundstelle in Meuselwitz. Bildrechte: MDR/Kathleen Bernhardt

Seit dem frühen Freitagmorgen wurde am Fundort des Metalls vier Meter tief gegraben. Dann erst konnten die Experten Entwarnung geben.

Stadtverwaltung wollte Tausende Menschen in Sicherheit bringen

Die mögliche Bombe sollte am Samstagmorgen entschärft werden. Rund 3.000 Menschen in einem Sperrkreis von 500 Meter hätten dafür ihre Wohnungen verlassen müssen. Die Stadt hatte für sie bereits Shuttlebusse organisiert, die die Menschen zu vorübergehenden Unterkünften gebracht hätten.

Eine abgesperrte Stelle an einem Bahnübergang
Die Fundstelle liegt in der Meuselwitzer Weinbergstraße. Bildrechte: MDR/Kathleen Bernhardt

Ein ruhiger Samstag steht für die rund 10.000 Einwohner der Stadt dennoch nicht an: Statt der Bombenentschärfung soll nun, wie ursprünglich geplant, die Alarm- und Katastrophenschutzübung des Landkreises Altenburger Land durchgeführt werden. 

Im Februar 1945 fast 500 Bomben über der Stadt abgeworfen

Am 20. Februar 1945 wurden von den Alliierten über Meuselwitz fast 500 Bomben abgeworfen. Sie galten der Rüstungsfabrik im Norden der Stadt. Polnische und russische Zwangsarbeiterinnen bauten dort Panzerfäuste für die Wehrmacht. Bei dem Angriff wurden das nördliche und östliche Viertel der Kleinstadt zerstört. 87 Menschen kamen ums Leben. Etwa die Hälfte der Toten waren Zwangsarbeiterinnen.

Meuselwitz wurde kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges massiv bombardiert. Ein Luftbild mit den Bombenkratern.
Meuselwitz wurde kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges massiv bombardiert. Ein Luftbild mit den Bombenkratern und der Bereich an der heutigen B180 nordwestlich des Hainbergsees, wo jetzt die Bombe gefunden worden ist. Bildrechte: GDI-Th

MDR (kabe/dvs/jn)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 22. März 2024 | 15:00 Uhr

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