Unstrut-Hainich-Kreis Zwei Jahre nach Brand in Bothenheilingen: Neue Lösung für Löschwasserproblem gefunden
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18. Juli 2024, 13:02 Uhr
Zwei Jahre nach dem Großbrand hat sich in Bothenheilingen im Unstrut-Hainich-Kreis viel getan. Die Brandstelle im Ortskern wird wieder bebaut und für das akute Löschwasserproblem gibt es erste Lösungen. Die Wiederaufnahme der polizeilichen Ermittlungen nach einem anonymen Hinweis hat aber erneut Unruhe ins Dorf gebracht.
Noch erinnert eine große Freifläche im Ortskern von Bothenheilingen an einen der bisher größten Brände in Thüringen. Genau vor zwei Jahren kämpften rund 100 Feuerwehrleute mit den Flammen, nach einer Verpuffung in der ortsansässigen Tischlerei. Bei den Löscharbeiten wurde auch eine zweite Drehleiter eingesetzt. Als dann kein Wasser mehr kam, spitzte sich die Lage dramatisch zu.
Es war herzzerreißend, löschen zu wollen und kein Wasser mehr zu haben.
Feuerwehren aus der Region und vor allem Landwirte halfen mit Löschwasser. "Es war herzzerreißend, löschen zu wollen und kein Wasser mehr zu haben", sagt der neue Wehrleiter Thomas Dressler. Diese Situation soll sich nie wiederholen. Dass neue Löschwasser-Strukturen in Arbeit sind, sei auch für die Köpfe der Feuerwehrleute wichtig.
Pilotprojekt mit Trinkwasserverband
Die zuständige Stadt Nottertal Heilinger Höhen hat ein Pilotprojekt mit dem Trinkwasserverband Bad Langensalza angeschoben. Die Kooperation sichert die Ortschaften im Notfall ab: Bürgermeister Alexander Blankenburg zufolge können sie das Trinkwasser aus der Leitung zum Löschen nutzen.
Weil die Wassermenge damit aber immer noch nicht ausreichend ist, soll in Bothenheilingen und im Nachbarort Neunheilingen jeweils eine große Zisterne gebaut werden. Derzeit haben beide Ortschaften keinerlei Löschwasserreserven.
Der Stadtrat entscheidet in vier Wochen über die Kosten von mehr als 200.000 Euro. Noch in diesem Jahr soll mit dem Bau begonnen werden. Ein gemeindeeigenes Grundstück ist bereits gefunden.
Brandereignis bleibt in den Köpfen
"Gebrannt hat es seit dem Großereignis zum Glück nicht wieder", sagt der Wehrleiter. In den Köpfen ist der Großeinsatz vermutlich aber für immer präsent, denkt er. Auch der damalige Wehrleiter Tobias Rink hat ihn, wie fast alle Bothenheilinger, ständig vor Augen.
Immer wenn er an der mittlerweile aufgeräumten Brandstelle am ehemaligen Vierseitenhof vorbeikommt, kommen die Erinnerungen hoch. Erst vor zwei Wochen sei der Geruch von damals auch wieder rausgekommen, als die Bagger an der alten Brandstelle arbeiteten. Es sei aber gut, dass es wieder vorangeht und es einen Lückenschluss gibt.
Brandstelle ist eine Baustelle
Der große Bauzaun macht den Bothenheilingern Mut. Anstelle des abgebrannten Vierseitenhofes entstehen wieder Wohnungen. Die Fundamente sind bereits vorbereitet. Die ebenfalls komplett zerstörte Tischlerei ist bereits im Vorjahr am Ortsrand wiederaufgebaut worden. Eigentlich alles Balsam für die Seele der Geschädigten und der Bothenheilinger. Unruhe ist trotzdem wieder da, sagt der neue Ortschaftsbürgermeister Thomas Schulz. Grund hierfür sind die Wiederaufnahme der Ermittlungen wegen fahrlässiger Brandstiftung.
Ermittlungen gegen Unbekannt
Dass sich die Ermittlungen gegen Unbekannt richten und vermutlich recht schnell wiedereingestellt werden, kann die Bothenheilinger nur wenig trösten. "Natürlich muss man jedem Hinweis nachgehen", sagt Ortschaftsbürgermeister Thomas Schulz. Es versetze das ganze Dorf in Unruhe. "Wir haben es verdient, dass nicht immer wieder daran erinnert und alles wieder aufgerollt wird."
MDR (dst)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 18. Juli 2024 | 09:00 Uhr
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