Gesellschaft Große Kommunen wollen Nachtleben in Thüringen voranbringen
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15. Juni 2024, 12:50 Uhr
Die einen wollen feiern, die anderen schlafen - da ist Ärger nicht ausgeschlossen. Dennoch wollen mehrere Thüringer Kommunen das Nachtleben ausbauen. Die Städte haben ihre eigenen Konzepte, um auf Anwohner Rücksicht zu nehmen und gleichzeitig eine belebte Innenstadt zu fördern.
In den großen Thüringer Städten soll das Nachtleben in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter Kommunen im Land. Die Städte verwiesen gleichzeitig darauf, dass dabei auf Anwohner Rücksicht genommen werden müsse. Thüringen kennt keine Sperrstunde für Einrichtungen der Nachtkultur. Auch Biergärten dürfen bis 1 Uhr nachts geöffnet bleiben.
Der Grad zwischen nächtlicher Ruhe und einer belebten attraktiven Innenstadt sei schmal, sagte Maik Märtin von der Stadtverwaltung Gotha. Ähnlich äußerten sich auch die Sprecher von Erfurt, Jena, Weimar und Ilmenau.
Erfurt will Beteiligte an einen Tisch holen
Die Veranstaltungsbranche in Erfurt sei einem steten Wechsel unterworfen, sagte eine Sprecherin der Stadtverwaltung. Die Stadt könne beraten und mit Fördermitteln helfen.
Wichtig - und oftmals der Knackpunkt bei der Entstehung neuer Formate - sei vor allem die Akzeptanz durch die Anwohner. Daher laufe in Erfurt derzeit das Projekt "Erfurter Nachtleben", das die Bedürfnisse aller Betroffenen einbeziehen soll. Im Herbst sollen erste Ergebnisse vorliegen.
Jena setzt auf Nachtkulturvertreter
Einen Schritt weiter ist die Stadt Jena. Dort wird eine "Nachtkulturvertretung" eingesetzt, um zwischen kulturellen Angeboten, Partys und dem Bedürfnis der Anwohner nach Ruhe und Sicherheit zu vermitteln, sagte eine Stadt-Sprecherin. Langfristiges Ziel sei es, Jena gerade für junge Menschen attraktiver zu machen.
In Weimar sei derzeit kein Nachtbeauftragter geplant, dennoch gebe es mehrere Ansätze, die Entwicklung des Nachtlebens zu unterstützen, sagte ein Verwaltungssprecher. Dort sei seit der Corona-Pandemie das studentische Nachtleben zurückgegangen.
Gotha und Ilmenau: Lärmbelästigung kaum Thema
Im Rahmen ihrer Möglichkeiten versuchten auch Gotha und Ilmenau, das Nachtleben zu unterstützen, so die Sprecher. Gotha versuche, durch unterschiedlichste öffentliche Veranstaltungen mehr Besucher in die Innenstadt zu locken.
In Ilmenau sei die mittlere Größe der Stadt auch ein Vorteil, sagte Oberbürgermeister Daniel Schultheiß (parteilos). Die typischen Orte, an dem sich das Nachtleben abspiele, seien an wenigen Punkten konzentriert. Daher spiele das Thema Lärmbelästigung in der Hochschul-Stadt Ilmenau eine eher untergeordnete Rolle.
MDR (dvs), dpa
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 15. Juni 2024 | 12:00 Uhr
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