Ein kranker Mann liegt im Bett und misst Fieber.
In dieser Saison waren schon im Oktober ungewöhnlich viele Grippefälle aufgetreten. Bildrechte: picture alliance / Andreas Gebert/dpa | Andreas Gebert

Influenza Doppelt so viele Grippe-Fälle wie vor Corona in Thüringen - 61 Tote

20. Januar 2023, 15:10 Uhr

In Thüringen sind seit Herbst mehr als 21.300 Grippe-Fälle registriert worden. Das sind mehr als doppelt so viele im Vergleich zur bislang letzten schwereren Grippewelle. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden bislang 61 Todesfälle in Verbindung mit Influenza gemeldet.

In der aktuellen Grippe-Saison sind in Thüringen nach Angaben des Gesundheitsministerium bislang 61 Influenza-Todesfälle gemeldet worden. In 50 Fällen war dabei die Virusgrippe unmittelbare Todesursache, wie eine Ministeriumssprecherin am Freitag auf Anfrage mitteilte. Weitere elf Erkrankte starben demnach an einer anderen Ursache bei gleichzeitigem Vorliegen einer Influenza-Infektion.

Grippefälle in ganz Deutschland

Grippewelle flaut in Thüringen inzwischen ab

Insgesamt wurden seit Herbst mehr als 21.300 Grippe-Fälle im Freistaat registriert (Stichtag wie auch bei den Todesfällen: 19. Januar). Das sind mehr als doppelt so viele wie in der bislang letzten schwereren Grippewelle 2019/2020, als rund 9.300 Menschen nachweislich erkrankten.

Inzwischen flaut die Grippewelle allerdings ab. In der zweiten Januarwoche wurden 195 neue Fälle amtlich registriert, wie aus dem Influenza-Wochenbericht für Thüringen hervorgeht.

Nach dem bisher höchsten Wert mit mehr als 5.100 Fällen in der vierten Adventswoche war die Zahl der wöchentlich erfassten Neuerkrankungen kontinuierlich zurückgegangen.

Auch deutschlandweit hat die Grippewelle nach Einschätzung der Arbeitsgemeinschaft Influenza am Robert Koch-Institut inzwischen ihren Höhepunkt überschritten.

Grippe-Saison begann ungewöhnlich früh

In dieser Saison waren schon im Oktober ungewöhnlich viele Grippe-Fälle aufgetreten. In früheren Jahren setzte die Erkrankungswelle normalerweise erst ab Januar richtig ein. In der Corona-Pandemie hatten die Schutzmaßnahmen wie Maskenpflicht, Schul- und Kindergartenschließungen größere Grippe-Ausbrüche verhindert.

Von Dunkelziffer ist auszugehen

Die amtlich erfassten Zahlen geben allerdings nur einen unvollständigen Überblick über das tatsächliche Infektionsgeschehen. Gemeldet werden in der Regel nur die mittels Labordiagnostik bestätigten Erkrankungen. Viele Ärzte verzichten aber wegen der meist eindeutigen klinischen Symptome auf eine solche Diagnostik. Entsprechend ist von einer gewissen Dunkelziffer auszugehen.

MDR (gh)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 20. Januar 2023 | 14:00 Uhr

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