In Thüringen wird in sechs Fällen wegen Verdachts auf Abrechnungsbetrug in Corona-Teststellen ermittelt. Wie die Staatsanwaltschaft in Meinigen MDR THÜRINGEN mitteilte, geht es um Betreiber aus verschiedenen Teilen des Landes.

Laut Staatsanwaltschaft sind in allen Verfahren noch umfangreiche Ermittlungen nötig. Die Hinweise stammten von der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen. Zum Teil müsse eine Vielzahl von Testpersonen befragt werden, sagte der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft, Jochen Grundler. Auch eine Schadenshöhe könne noch nicht genannt werden. Die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen und das Gesundheitsministerium nannten keine weiteren Details.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gab es in Thüringen zu Höchstzeiten im Februar vergangenen Jahres 380 Testzentren gleichzeitig. Davon waren 255 unabhängig von Arztpraxen, Apotheken und dem öffentlichen Gesundheitswesen.

Wie aus der Antwort des Ministeriums auf eine kleine Anfrage im Thüringer Landtag hervorgeht, wurden zwischen Oktober 2020 und April 2022 mehr als 25 Millionen Euro für mehr als sechs Millionen Corona-Schnelltests bei der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen abgerechnet.