In Thüringen hat es nur vereinzelte Anzeigen nach Verstößen gegen Böllerverbote in der Silvesternacht gegeben. Das ergab eine Umfrage von MDR THÜRINGEN unter den Kommunen, in denen ein solches Verbot an bestimmten Orten galt. Teilweise führten die Kommunen aber auch keine Kontrollen durch.

Eine Sprecherin der Stadt Gotha antwortete, über den Jahreswechsel hätten in Bezug auf das Böllerverbot keine Kontrollen stattgefunden. Folglich habe es keine Anzeigen oder Bußgelder gegeben. Das Verbot galt wie in den Vorjahren im Gebiet rund um Schloss Friedenstein. Dasselbe gilt für die Stadt Apolda. Auch hier gab es laut Stadt weder Kontrollen noch Bußgelder.

Laut der Stadt Erfurt war die Polizei im Stadtgebiet in der Silvesternacht "präsent". Verstöße gegen das Böllerverbot wurden demnach aber nicht erfasst. Dem gegenüber stehen Aussagen von Augenzeugen und Videos, die MDR THÜRINGEN vorliegen. Diese belegen mehrere andauernde Verstöße gegen das Böllerverbot, das nahezu in der gesamten Altstadt galt.

Die Stadt Heiligenstadt antwortete, von 19 Uhr am Silvesterabend bis 2 Uhr am Neujahrsmorgen hätten Polizei und Ordnungsamt die Böllerverbotszone in der historischen Altstadt kontrolliert. Verstöße und Anzeigen seien nicht erfasst worden.

Auch in Mühlhausen war Böllern in der historischen Altstadt verboten. Dort gab es laut Stadt in der Silvesternacht zwei Anzeigen. Das sei eine weniger als im Vorjahr.

Auch in Weimar wurden laut Stadt keine größeren Verstöße gegen das Böllerverbot gemeldet. Die entsprechende Zone lag um die Bereiche Theaterplatz, Frauenplan und Markt.

Es werde aber nach den Vorkommnissen auf dem Goetheplatz geprüft, das Böllerverbot auszuweiten. Dazu laufen laut Stadt Gespräche mit der Polizei. Unbekannte hatten dort in der Silvesternacht ein Polizeiauto in Brand gesetzt und so zerstört.