Nach Niederschlägen Forstverwaltung in Sachsen gibt Entwarnung bei Waldbrandgefahr
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12. Oktober 2022, 11:42 Uhr
Seit Ende August hat es viel geregnet. Das hat die Waldbrandgefahr in Sachsen eingedämmt. Zu Sorglosigkeit gibt es aber keinen Grund. Offenes Feuer im Wald ist auch im Winter tabu. Ein weggeworfener Zigarettenstummel kann jederzeit trockenes Laub entfachen.
Auf dieser Seite:
- Automatische Überwachung geht in die Winterpause.
- Die Mehrzahl der Waldbrände geht auf Fahrlässigkeit zurück.
- Auch im Winter kann eine Zigarette reichen, um einen Waldbrand auszulösen.
Die vielen Niederschläge seit Ende August haben die Brandgefahr in Sachsens Wäldern deutlich entspannt. "Die Böden sind gut gesättigt mit Wasser", sagt Renke Coordes, Sprecher des Staatsbetriebes Sachsenforst. Der Regen sei, anders als in den Wochen zuvor, eingesickert und nicht gleich wieder abgeflossen. "Die große Gefahr ist gebannt."
Überwachungssysteme werden im Oktober abgeschaltet
Die Waldbrandsaison ende mit dem Oktober, hieß es von Sachsenforst. Das automatische Überwachungssystem mit Kameras, die Rauchentwicklung registrieren und an Leitstellen übermitteln, werde abgeschaltet.
Landesweit wurden bis Ende September 175 kleinere Waldbrände gemeldet, bei denen eine Fläche von 116 Hektar betroffen war. "Die Zahlen können sich bis Jahresende durch Nachmeldungen oder neue Brände noch erhöhen", sagte Coordes. Zudem standen bei den Großfeuern in der Gohrischheide rund 545 Hektar in Flammen sowie etwa 115 Hektar im Nationalpark Sächsische Schweiz. Insgesamt wurden also rund 776 Hektar Opfer von Flammen.
Fahrlässigkeit häufigste Brandursache
Rund 60 Prozent der Waldbrände entstehen nach Angaben von Coordes durch Fahrlässigkeit: Rauchen, Lagerfeuer oder Grillen im Wald oder parkende Autos mit aufgeheiztem Katalysator auf trockener Vegetation. Bei im Schnitt etwa 15 Prozent ist es vorsätzliche Brandstiftung, wie bei dem Brand unterhalb der Basteibrücke Mitte Juli. Vier junge Männer stehen im Verdacht, außerhalb der Wanderwege Sisha geraucht und damit das Feuer ausgelöst zu haben. Und auch zum Großfeuer in der Gohrischheide im Landkreis Meißen Ende Juni mit einem Schaden in zweistelliger Millionenhöhe wird ermittelt. Die Behörden gehen davon aus, dass der Brand vorsätzlich gelegt wurde, zu verschiedenen Zeiten, an mehreren Stellen und während der Löscharbeiten.
Auch im Winter kann eine Zigarette einen Waldbrand entfachen
Laut Coordes besteht auch weiterhin eine latente Waldbrandgefahr. Blätter am Boden trockneten an schönen Tagen durch Sonne und Wind aus. Auch im Winter reiche eine weggeworfene Zigarette für Feuer im Wald, so Coordes.
MDR (lam)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 12. Oktober 2022 | 09:00 Uhr