Trockenheit Waldbrandgefahr: Warnstufe 4 in weiten Teilen Sachsens
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31. Mai 2023, 19:08 Uhr
Der Staatsbetrieb Sachsenforst hat am Mittwoch vor einer angespannten Lage wegen der hohen Waldbrandgefahr gewarnt. Demnach herrscht in vier Landkreisen und der Landeshauptstadt die zweithöchste Waldbrandgefahrenstufe.
- Warnstufen 4: Wälder in vier Landkreisen Sachsens sind trocken und stark gefährdet.
- In einer Region Sachsens steigt die Waldbrandgefahr aufgrund der Bodenverhältnisse besonders schnell an.
- Im Nationalpark Sächsische Schweiz gilt bis Mitte Juni ein Übernachtungsverbot.
Wegen des warmen Wetters ist die Waldbrandgefahr in einigen Regionen Sachsens schon jetzt hoch. Ein Sprecher des Staatsbetriebes Sachsenforst in Pirna hat die Lage am Mittwoch als "angespannt" bezeichnet. Demnach herrscht die zweithöchste Waldbrandstufe 4 in Teilen der Landkreise Nordsachsen, Meißen, Bautzen und Görlitz sowie der Stadt Dresden. Sie steht für "Hohe Gefahr". In den anderen Landesteilen gelte flächendeckend Waldbrandstufe drei oder "Mittlere Gefahr".
Wetterdienst: Weiter kein Regen in Sicht
Trotz des vielen Regens im Frühjahr sind die oberen Bodenschichten ausgetrocknet, sagte der Sachsenforst-Sprecher weiter. Demnach steigt die Waldbrandgefahr besonders schnell im nördlichen Sachsen mit sandigen Böden und großen Kieferbeständen, wo es in der Regel auch weniger regne. Die Behörde wertete es dennoch als positiv, dass es noch nicht sehr heiß sei und kein starker Wind wehe. Laut Deutschem Wetterdienst ist bis zum Wochenende kein Regen in Sicht.
Die Trockenheit zeigte sich zuerst vor Pfingsten in den Wäldern der Sächsischen Schweiz. Die Nationalparkverwaltung appelliert an alle Besucher, im Schutzgebiet nicht zu rauchen, zu grillen oder anderweitig zu zündeln.
Dennoch gebe es immer wieder Menschen, die das Feuerverbot ignorieren - genauso wie das Übernachtungsverbot im Freien. Letzteres gelte zum Schutz des Vogelnachwuchses im Nationalpark Sächsische Schweiz noch bis Mitte Juni, betonte die Polizei.
Böse Erinnerungen
Wie schnell die Lage außer Kontrolle geraten kann, zeigte sich am Himmelfahrtstag vor gut einer Woche auf böhmischer Seite, als nahe des Prebischtores ein Feuer gelöscht werden musste. Die tschechische Polizei nahm kurz darauf einen 25 Jahre alten Deutschen fest, der betrunken mit Feuerwerkskörpern hantiert haben soll. Gegen ihn wird ermittelt.
Der Brand auf einer Fläche von 100 mal 20 Metern löste Erinnerungen an den Großbrand im Juli 2022 aus, als ein Feuer in der Nähe von Hřensko ausbrach und später auch auf die Sächsische Schweiz übergriff. Erst nach 20 Tagen Kampf hunderter Einsatzkräfte konnten Flammen und Glutnester auf einer Fläche von 1.600 Hektar gelöscht werden. Am vergangenen Freitag verhaftete die tschechische Polizei einen 36 Jahre alten Mann, der für diesen Großbrand verantwortlich sein soll.
Illegale Camper ignorierten Betretungsverbot
Nach dem Großbrand hatte es bereits im vergangenen Jahr in beiden Nationalparks dies- und jenseits der Staatsgrenze mehr Kontrollen. Die Ranger ertappten auf sächsischer Seite 23 Menschen trotz nächtlichen Betretungsverbotes im Nationalpark. Fünf von ihnen hatten im Wald ein Lagerfeuer entfacht.
MDR (stt/wim/kk)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 26. Mai 2023 | 13:00 Uhr