Brandstiftung Nach Großbrand 2022 in Nationalparks: Tschechiens Polizei verhaftet Tatverdächtigen
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26. Mai 2023, 14:48 Uhr
Die tschechische Polizei hat am Freitag einen 36 Jahre alten Mann festgenommen. Wie ein Sprecher der Polizei dem Tschechischen Sender CT24 sagte, hat der Mann gestanden, den Brand im Nationalpark Böhmische Schweiz im vergangenen Jahr gelegt zu haben. Die Flammen hatten sich auch auf Teile des Nationalparks Sächsische Schweiz ausgeweitet und konnten erst nach 20 Tagen gelöscht werden.
Tatverdächtiger in Haft
Der 36-Jährige sitzt den Angaben zufolge nun in Untersuchungshaft. Im April dieses Jahres soll er mehrere weitere Brände im Raum Děčín gelegt haben. Dabei brannte ein Ferienhaus und einer der ältesten Aussichtstürme des Šluknovský výběžek (Schluckenauer Zipfels) nieder. Ende April berichteten tschechische Medien, dass ein mutmaßlicher Brandstifter angegeben habe, im Sommer 2022 im sogenannten Himbeertal bei Hrensko gezündelt zu haben. Von dort breitete sich der Großbrand auf tschechischer Seite und der Sächsischen Schweiz aus. Damals machten die Behörden keine weiteren Angaben, auch nicht zur Glaubwürdigkeit des Mannes.
Im Falle einer Verurteilung drohen dem jetzt in U-Haft sitzenden Mannes wegen des Tatvorwurfs der Gemeingefährdung und Sachbeschädigung fremden Eigentums bis zu 15 Jahren Gefängnis. Die tschechische Polizei schätzt den Sachschaden auf rund 270 Millionen Kronen, also 11,5 Millionen Euro ein.
MDR (ben)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 26. Mai 2023 | 19:00 Uhr