News-Blog Weniger Unwetterschäden in Sachsen als befürchtet

Sachsen ist trotz der Unwetterwarnungen am Wochenende relativ glimpflich davongekommen. An einigen Orten wird fleißig aufgeräumt, an anderen aufgeatmet. Wir wünschen allen Betroffenen Kraft und Zuversicht und allen Sachsen einen guten Start in die neue Woche!

Der vorhergesagte flächendeckende Starkregen am Wochenende ist in Sachsen ausgeblieben. Dennoch sorgte das Wetter an vielen Orten für hunderte Feuerwehreinsätze. Vollgelaufene Keller, umgestürzte Bäume und gesperrte Straßen beschäftigten Rettungskräfte und Anwohner.

Die Warnungen, abgesagte Veranstaltung und die erhöhte Einsatzbereitschaft von Feuerwehr und anderen Einsatzkräften waren dennoch nicht unberechtigt, erklärt MDR SACHSEN-Wetterexpertin Susanne Langhans im Video:

Wie Radio Prag International berichtet, wurden am Sonntag durch einen Blitzschlag im Liberecer Schlosspark mindestens 14 Menschen verletzt, darunter ein Kleinkind. Mehrere Personen mussten von den Rettungskräften wiederbelebt werden.

Die Hochwasserzentrale hat an der Großen Röder am Messpunkt Radeberg die Alarmstufe 2 herausgegeben.

Für mehrere Landkreise und die Stadt Dresden wurden vom DWD neue Unwetterwarnungen der Stufe 3 vor schwerem Gewitter mit heftigem Starkregen und Hagel herausgegeben.

Die Warnungen gelten für folgende Gebiete bis 19 Uhr:

• Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge - ost- und westelbisches Bergland
• Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge - Tiefland
• Kreis Bautzen - Tiefland
• Kreis Meißen
• Stadt Dresden

In Podelwitz, einem Ortsteil von Colditz im Landkreis Leipzig, haben nach dem Starkregen und einer Schlammlawine die Aufräumarbeiten begonnen. Die Feuerwehr pumpt überflutete Keller und Grundstücke aus. Wie ein Anwohner MDR SACHSEN sagte, wurden einige Kellergeschosse und Souterrainwohnungen komplett bis an die Decke geflutet. Dabei sei Sachschaden entstanden. Menschen wurden zum Glück nicht verletzt. In einigen Gebäuden wurde vorsichtshalber der Strom abgestellt. 

Freunde und Nachbarn packen beim Aufräumen nach dem Starkregen gemeinsam an. Bildrechte: tnn/dpa

Der Deutsche Wetterdienst hat für die Landkreise Bautzen und Görlitz eine Unwetterwarnung der Stufe 3 vor schwerem Gewitter und heftigem Starkregen herausgegeben. Sie gilt bis 17:00 Uhr.

Es besteht Gefahr durch Blitzschlag, verbreitet umstürzende Bäume, Hagelschlag, Aquaplaning sowie durch überflutete Straßen und Unterführungen.

Die Hochwasserzentrale hat vorübergehend an der Zwickauer Mulde am Messpunkt Rautenkranz die Alarmstufe 1 herausgegeben.

Die Felsenbühne Rathen hat die heutige Vorstellung von "Shatterhand" aufgrund der unsicheren Wetterlage abgesagt. Die Freiluftbühne hatte bereits am Freitag und Sonnabend deswegen ihre Vorstellungen ausfallen lassen.

Auch die heutige Vorstellung von "Shatterhand" auf der Felsenbühne Rathen fällt aus. Bildrechte: René Jungnickel

Der DWD hat die Warnungen vor starkem Gewitter bis 16 beziehungsweise 17 Uhr ausgweitet.

Die Warnungen gelten für folgende Gebiete bis 16 Uhr:

• Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge - westelbisches Bergland
• Kreis Mittelsachsen - Tiefland und Bergland
• Kreis Meißen
• Erzgebirgskreis
• Kreis Zwickau - Bergland und Tiefland
• Stadt Chemnitz
• Vogtlandkreis - Bergland und Tiefland
• Kreis Nordsachsen - Süd

Die Warnungen gelten für folgende Gebiete bis 17 Uhr:

• Kreis Bautzen - Bergland und Tiefland
• Kreis Görlitz - Bergland und Tiefland
• Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge - Tiefland
• Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge - ostelbisches Bergland
• Stadt Dresden

Umweltministers Wolfram Günther (Grüne) hat sich heute ein Bild von den Unwetterschäden in Colditz gemacht. Laut ihm werden Starkregenereignisse mit lokalen Überflutungen in Zukunft öfter auftreten. Dies sei eine umittelbare Folge des Klimawandels.

Wichtig sei es, die Menschen rechtzeitig vorzuwarnen, damit sie wichtige Dinge aus dem Keller sichern könnten, so Günther. Zudem sollten mehr Wasserrückhalteflächen geschaffen werden. "Wir sollten der Landschaft eine Chance geben, das Wasser besser aufzunehmen", sagte er.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat aktuelle Warnungen vor starkem Gewitter herausgegeben. Sie gelten vorerst bis 14 Uhr. Es wird vor  Blitzschlag, vereinzelten umstürzenden Bäumen, vereinzelten, raschen Überflutungen von Straßen und Unterführungen und Aquaplaning gewarnt. Auch Hagelschlag wäre möglich.

Die Warnungen gelten für folgende Gebiete:

• Kreis Bautzen - Bergland und Tiefland
• Kreis Görlitz - Bergland und Tiefland
• Kreis Mittelsachsen - Tiefland und Bergland
• Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge - Tiefland, westelbisches und ostelbisches Bergland
• Stadt Dresden
• Kreis Meißen
• Kreis Nordsachsen - Süd
• Kreis Zwickau - Tiefland und Bergland
• Erzgebirgskreis
• Stadt Chemnitz
• Vogtlandkreis - Bergland

Heute Nachmittag und Abend werden für Sachsen noch einmal einzelne kräftige Gewitter mit Starkregen erwartet. Dabei sind den Angaben zufolge Mengen bis 25 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde oder mehrstündiger Starkregen um 35 Liter pro Quadratmeter innerhalb von sechs Stunden möglich.

Wie das Landeshochwasserzentrum mitteilt, sind infolge der aufgetretenen Niederschläge die Wasserführungen in allen sächsischen Flüssen zum Teil deutlich angestiegen. Aktuell gelten keine Warnstufen. Allerdings könne es durch die vorhergesagten Gewitter vor allem in kleinen Gewässern zu erneuten Anstiegen der Wasserführung kommen, so das Landeshochwasserzentrum. Infolge eng begrenzter Starkregen bestehe weiterhin die Gefahr lokaler Sturzfluten. Eine überregionale Hochwassergefahr bestehe nicht.

Nach den Unwettern am Sonnabend haben die Rettungsleitstellen in Sachsen eine erste Bilanz gezogen. Insgesamt rückten die Rettungskräfte 273 Mal wetterbedingt in Sachsen aus. Mit 122 wetterbedingten Einsätzen lag der Schwerpunkt im Landkreis Zwickau. Hauptsächlich ging es bei den Einsätzen um Wasser und Schlamm, die in Keller, Tiefgaragen oder über Straßen gelaufen waren. Außerdem gab es Blitzeinschläge in eine Garage in Crimmitschau und ein Wohnhaus in Meerane. Dabei wurde ein Mensch verletzt.

Auch in den anderen Landkreisen waren die Feuerwehren wegen Wasser und Schlamm im Einsatz. Allein in Colditz kamen nach Angaben der Rettungsleitstelle 26 Einsätze zusammen. Neben vollgelaufenen Kellern wurde auch eine Turnhalle geflutet. Außerdem stürzten vier Bäume um. Die Bundesstraße 107 bei Colditz ist weiterhin nach einem Erdrutsch gesperrt. Die Straße zwischen Podelwitz und Commichau und die Ortsdurchfahrt Hohnbach sind ebenfalls laut MDR-Verkehrsdienst weiterhin aufgrund von Hochwasser gesperrt.

Aufgrund von Überflutungen ist die Ortsdurchfahrt Hohnbach bei Colditz immer noch gesperrt. Bildrechte: MDR/Lars Tuncay

Der meiste Regen fiel nach Angaben des MDR-Wetterstudios in den vergangenen 24 Stunden in Lichtentanne bei Zwickau mit 44 Litern pro Quadratmeter und in Ostritz an der Neiße mit 43 Litern pro Quadratmeter. Vor allem an kleineren Flüssen stiegen die Pegelstände teils deutlich an. Derzeit gilt aber an keinem Fluss eine Hochwasserwarnstufe, wie auf der Karte des Landeshochwasserzentrums zu sehen ist. Schäden durch Überflutungen gab es vor allem im Raum Zwickau und Colditz, wo mehrere Keller und Tiefgaragen vollliefen.

Die lokalen Starkregenfälle halten die Einsatzkräfte weiter in Atem. Nach wie vor sind gesperrt:

• B107 Rochlitz - Grimma zwischen Colditz und Schönbach nach einem Erdrutsch
• Straße zwischen Podelwitz und Commichau wegen Hochwassers (LK Leipzig)
• Straße zwischen Reumtengrün und Oberlauterbach wegen Überflutung (Vogtlandkreis)
• Ortsdurchfahrt Hohnbach wegen Hochwassers (LK Leipzig)

Der Vogtlandkreis hat am Abend eine erste vorsichtige Bilanz gezogen. Demnach ging der Sonnabend "bisher ohne größere Zwischenfälle" vorbei. Trotz leichter Überschwemmungen und einiger umgestürzter Bäume könne nicht von einer Sonderlage gesprochen werden. Betroffen war laut Landratsamt vor allem das Göltzschtal.

Landkreis, THW und Feuerwehren bleiben wegen möglicher schwerer Gewitter in der Nacht dennoch in Bereitschaft.

Trotz der teils heftigen Regenfälle gibt es an Sachsens Flüssen zur Stunde keine Probleme. Wie auf der Karte des Landeshochwasserzentrums zu sehen ist, gibt es derzeit keine Alarmstufe. Auch der Pegel in Mylau an der Göltzsch, der zwischenzeitlich mal in die Alarmstufe 1 gerückt war, ist wieder "im grünen Bereich".

In Sachsen sind aktuell mehrere Straßen wegen Erdrutschen oder Überflutung gesperrt. So ist laut MDR-Verkehrsdienst die Straße zwischen Podelwitz und Commichau (Landkreis Leipzig) voraussichtlich bis 23 Uhr voll gesperrt. Hier ist die Freiberger Mulde über die Ufer getreten. Ebenfalls im Landkreis Leipzig ist die Ortsdurchfahrt Hohnbach wegen Hochwassers gesperrt.

Nach Erdrutschen im Landkreis Leipzig sind die Bundesstraße B107 zwischen Colditz und Schönbach gesperrt sowie die Straße zwischen Köllmichen und Nauberg.

Wie der Rettungszweckverband Südwestsachsen mitteilt, ist im vogtländischen Reumtengrün die Straße zwischen Ortsausgang und "An der Siedlung" voraussichtlich bis Montag voll gesperrt.

Binnen drei Stunden sind rund um Zwickau und Lichtenstein an die 50 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Auf der Lößnitzer Straße in Reinsdorf sorgten die Wassermassen dafür, dass schwere Gully Deckel angehoben wurden. Anschließend flossen die Wassermassen der Lößnitzer Straße hinab. Auch im benachbarten Lichtenstein wurde auf der Schulstraße ein Parkplatz überflutet. Autofahrer versuchten, ihre Pkw vor einem Wasserschaden zu retten.

Lokal sind kleinräumige, intensive Regengüsse und Gewitter laut MDR SACHSEN Wetterexpertin Susanne Langhans noch bis etwa zwei Uhr nachts zu erwarten. Sonntagvormittag bringe einen recht freundlichen Mix aus Sonne und Wolken. Am Nachmittag können jedoch von Osten her wieder Unwetter aufziehen.

"Wir hatten bislang keinen flächendeckenden Starkregen, dafür aber kleinräumig intensive Regengüsse," sagt Wetterexpertin Susanne Langhans im MDR SACHSENSPIEGEL. So gingen beispielsweise im ostsächsischen Ostritz binnen einer halben Stunde um die 40 Liter Regen pro Quadratmeter nieder. Dadurch wurde unter anderem die Ortsverbindungsstraße zwischen Oderwitz und Ruppersdorf überspült. Die Feuerwehr Oderwitz ist im Einsatz, um die Straße von den Schlammmassen zu befreien. Unterstützt wurde die Feuerwehr von der Agrargenossenschaft, die mit einem Teleskoplader anrückte.

Auf der Ortsverbindungsstraße zwischen Oderwitz und Ruppersdorf wurde die Straße überspült. Die Feuerwehr Oderwitz ist im Einsatz, um die Straße von den Schlammmassen zu befreien. Bildrechte: xcitePRESS

Besonders viel Regen kam bei Rochlitz im Landkreis Mittelsachsen runter. Hier waren es in nur wenigen Minuten 24 Liter pro Quadratmeter. Der Biohof Hausmann hat vermutlich einen Großteil seines Gemüses eingebüßt. Bei Instagram zeigt er Bilder von seinem überfluteten Acker, Erde und Gemüse wurden weggespült.

Bis etwa 20 Uhr sind laut Deutschem Wetterdienst starke Gewitter möglich. Betroffene Gebiete sind die Kreise Leipzig, Meißen, Nordsachsen, Zwickau, der Vogtlandkreis sowie der Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Zudem sind Gewitter in Dresden möglich. Gefahr bestehe durch Blitzeinschläge, Aquaplaning, Hagelschlag und umstürzende Bäume.

Nach Aussage von Umweltminister Wolfram Günther muss Sachsen auch in den nächsten Stunden mit steigenden Pegelständen und lokalen Hochwassern rechnen. Grund dafür ist die Sättigung der Böden.

Es besteht im Freistaat derzeit keine Unwetterwarnung mehr vor schweren Gewittern. Bis 20:00 gibt es aber in weiten Teilen Sachsens immer noch die Gefahr von starken Gewittern, die örtlich auch für Aquaplaning und überflutete Straßen sorgen können.

In großen Teilen Mitteldeutschlands sind die erwarteten Unwetter am Sonnabend bisher meist schwächer ausgefallen als vorhergesagt. Dennoch gab es örtlich große Regenmengen. Im ostsächsischen Ostritz fielen nach Angaben von MDR-Meteorologen Jörg Heidermann am Nachmittag innerhalb einer Stunde knapp 38 Liter Regen pro Quadratmeter.

Der Deutsche Wetterdienst hat die amtliche Unwetterwarnung der Stufe 3 vor schwerem Gewitter auf den Keis Nordsachsen ausgeweitet und für alle betroffenen Gebiete bis 18:00 Uhr verlängert.

Es bestehe Gefahr durch Blitzschlag, verbreitet umstürzende Bäume, herabfallende Äste oder Dachziegel, Aquaplaning und Überflutungen von Straßen und Kellern sowie Hagelschlag und eventuelle Erdrutsche.

Von einer weiteren Unwetterwarnung der Stufe 3 vor schwerem Gewitter sind derzeit die Landkreise Leipzig, Mittelsachsen und Zwickau sowie die Stadt Chemnitz betroffen. Die Warnung gilt bis 17:00 Uhr.

In Mittelsachsen muss auch mit heftigem Starkregen, kleinkörnigem Hagel und stürmischen Böen gerechnet werden.

Der Deutsche Wetterdienst hat seine Unwetterwarnung vor schwerem Gewitter für Sachsen aufgehoben. Im weiteren Tagesverlauf kann es dennoch weiter örtlich zu Gewittern und heftigen Regengüssen kommen.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat eine Unwetterwarnung der Stufe 3 für den Landkreis Leipzig, den Norden vom Landkreis Nordsachsen und die Stadt Leipzig herausgegeben. Die Warnung gilt vorerst bis 15:30 Uhr. Auch hier besteht eine Gefahr für Leib und Leben.

Radarbild der Unwetter in Sachsen von 14:30 Uhr Bildrechte: Kachelmann GmbH

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat eine Unwetterwarnung der Stufe 3 für den Landkreis Zwickau und den Vogtlandkreis herausgegeben. Die Warnung gilt vorerst bis 15 Uhr.

Der DWD warnt vor Gefahr für Leib und Leben durch:

• Blitzschlag (Lebensgefahr!)  
• verbreitet umstürzende Bäume, Hochspannungsleitungen, Gerüste und andere, auch große Objekte
• herabfallende Äste, Dachziegel und andere, auch große Gegenstände  
• Schäden an Gebäuden  
• rasche Überflutungen von Straßen/Unterführungen und Kellern  
• verbreitet Aquaplaning  
• mögliche Erdrutsche  
• Hagelschlag

In Rochlitz scheint aktuell die Sonne. Trotzdem lässt die Stadt die Schutzmaßnahmen vor einem möglichen Hochwasser weiter bestehen. Freitagnachmittag ist ein Teilaufbau der Hochwasserschutzwände erfolgt. Dabei werde zuerst die Querung in der Uferstraße vorbereitet. Alle weiteren Abschnitte seien zur Montage vorbereitet. Außerdem wurden vorsorglich einige Parkplätze gesperrt.

An der Uferstraße in Rochlitz wurden bereits am Freitag vorsorglich Hochwasserschutzwände aufgebaut. Bildrechte: MDR/Michael Langner

Nachdem die Felsenbühne Rathen am Vormittag bereits die Nachmittagsvorstellung von "Feiern mit Pettersson und Findus" heute Nachmittag vorsorglich abgesagt hat, fällt nun auch die Abendvorstellung von "Shatterhand" aus.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat aktuelle Warnungen vor starkem Gewitter herausgegeben. Sie gelten vorerst bis 14 Uhr. Es wird vor  Blitzschlag, vereinzelten umstürzenden Bäumen, vereinzelten, raschen Überflutungen von Straßen und Unterführungen und Aquaplaning gewarnt. Auch Hagelschlag wäre möglich.

Die Warnungen gelten für folgende Gebiete:

• Kreis Bautzen - Tiefland
• Kreis Görlitz - Tiefland und Bergland
• Kreis Meißen
• Kreis Zwickau - Tiefland
• Vogtlandkreis - Tiefland
• Stadt Dresden
• Kreis Leipzig
• Stadt Leipzig
• Kreis Nordsachsen - Nord und Süd
• Kreis Mittelsachsen - Tiefland
• Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge - Tiefland
• Kreis Sächsische Schweiz- Osterzgebirge - ostelbisches und westelbisches Bergland

In Chemnitz sind die Flusspegel nach Reporterangaben im Normalbereich. Trotzdem ist die Stadt vorbereitet. Bereits am Freitag wurden die öffentlichen Sandsackfüllplätze in der Blankenburgstraße und der Reichenhainer Straße geöffnet. Bislang seien an der Reichenhainer Straße etwa 2.000 Sandsäcke abgeholt worden, so die Mitarbeiter des Bauhofs. Die Fußgängerbrücke an den Straßen "An der Markthalle" und Fabrikstraße ist vorsorglich gesperrt worden.

Diese Fußgängerbrücke in der Chemnitzer Innenstadt ist aufgrund der Wettervorhersagen vorsorglich gesperrt worden. Bildrechte: MDR/Michael Langner

In Teilen Sachsens werden am Nachmittag heftige Gewitter erwartet. Betroffen sei vor allem Westsachsen, sagte Marcel Schmid vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Dabei könne lokal innerhalb weniger Stunden bis zu 60 Liter Regen pro Quadratmeter fallen. Da sich sogenannte Gewitterstraßen bilden, die immer wieder über gleiche Gebiete ziehen, könnte dort noch mehr Regen fallen.

Laut DWD bestehht dann Gefahr von lokalen Überschwemmungen, kleinere Flüsse und Bäche könnten über die Ufer treten. Für Sonntag erwartet der Wetterdienst eine leichte Entspannung der Wetterlage, aber auch diese sei mit Vorsicht zu genießen.

Aufgrund der Wettervorhersagen hat die Felsenbühne Rathen die Vorstellung von "Feiern mit Pettersson und Findus" heute Nachmittag vorsorglich abgesagt. Ob auch die Abendvorstellung von "Shatterhand" ausfällt, ist derzeit noch unklar. Die Freiluftbühne hatte bereits die Vorstellung am Freitagabend abgesagt.

Die interne Hochwasser-Führungsgruppe des Vogtlandkreises überwacht die aktuellen Pegelstände und Wetterprognosen. Wie der Vogtlandkreis mitteilte, hat die Gruppe um 6 Uhr die Arbeit aufgenommen. Die für den Vogtlandkreis angekündigten Wetterprognosen mit bis zu 120 Litern pro Quadratmeter innerhalb von 48 Stunden haben sich in der Zeit von Freitagabend bis jetzt nicht bestätigt.

Die deutlich geringeren Regenmengen haben die Pegel der Flüsse im Einzugsbereich der Oberen Weißen Elstern sowie der Mulde bis jetzt nur geringfügig steigen lassen, so das Landratsamt. Für das obere Bergland der Weißen Elster bestehe aktuell eine mäßige Gefährdung vor örtlichen Überschwemmungen. Bis jetzt habe durch die Untere Wasserbehörde jedoch keine Warnstufe ausgerufen werden müssen. Auch wetterbedingte Einsätze gab es bis jetzt nicht.

Plauen bereitet sich weiter auf Unwetter und Hochwasser vor. Seit 5 Uhr seien die Deich- und Brückenwachen entlang des Flusslaufs der Weißen Elster unterwegs, sagte der Leiter der Plauener Berufsfeuerwehr, René Schreiter. Bisher seien 10.000 Sandsäcke befüllt und rund 3.000 am die Bürgerinnen und Bürger ausgegeben worden. Der angekündigte Regen habe schon am Freitagabend eingesetzt. Dennoch sei die Nacht ruhig verlaufen. "Wir hatten keine wetterbedingten Einsätze", so Schreiter. 

In den letzten zwölf Stunden hat es in Sachsen bereits an vielen Orten geregnet. So kamen zum Beispiel am Fichtelberg 39 Liter pro Quadratmeter, in Carlsfeld 28 Liter pro Quadratmeter, in Jöhstadt 21 Liter pro Quadratmeter, in Struppen 16 Liter pro Quadratmeter und in Aue 11 Liter pro Quadratmeter zusammen. Nach Angaben aus dem MDR-Wetterstudio ist ab heute Mittag dann mit großen Regenmengen bis in die Nacht hinein zu rechnen.

In Grimma ist am Morgen vorsorglich die Hochwasserschutzanlage geschlossen worden. Das teilte die Stadt mit. Weitere Vorsichtmaßnahmen würden je nach Wetterlage ergriffen. Die 57 Millionen teure Flutschutzmauer ist seit 2019 betriebsbereit. Grimma war 2002 und 2013 vom Hochwasser überflutet worden.

Am Morgen wurden in Grimma die Fluttore geschlossen. Bildrechte: Medienportal-Grimma

Alle Flusspegel in Sachsen zeigen derzeit keine Hochwasser an. Laut Landeshochwasserzentrale Sachsen können die Pegelstände der Flüsse deutlich ansteigen. In den Flussgebieten der Oberen Weißen Elster und Mulde können vereinzelt Hochwassermeldegrenzen bis zur Alarmstufe 2 erreicht werden.

Bei gewittrigem Starkregen mit Niederschlagsmengen von 20 bis zu 40 Litern pro Quadratmetern in einer Stunde besteht am Wochenende die Gefahr lokaler Sturzfluten und kleinräumiger Hochwasser. Dabei sind in den Flussgebieten der Oberen Weißen Elster und Mulde vereinzelt kurzzeitige Überschreitungen der zweithöchsten Alarmstufe 3, in den Nebenflüssen der Oberen Elbe der Alarmstufe 2 nicht auszuschließen. Ein Überschreiten der höchsten Alarmstufe 4 sei aus jetziger Sicht nicht erkennbar.

Wegen der erwarteten schweren Gewitter mit teils heftigem Starkregen gilt eine Hochwasserwarnung für weite Teile des Freistaates mit dem Schwerpunkt Westsachsen. Einige Kommunen bereiten sich auf mögliche Hochwasserlagen vor.

Für das Wochenende warnen Wetterexperten vor teils schweren Unwettern mit starkem Regen in Sachsen. Zahlreiche Veranstaltungen sind aufgrund dieser Warnungen bereits abgesagt.

MDR (cnj/ali)/dpa