Silvesterfeuerwerk Nur wenige Einschränkungen für Böller-Fans in Sachsen

28. Dezember 2023, 13:05 Uhr

Silvesterfeuerwerk wird seit Donnerstag legal verkauft. Mancher Böller hallten schon durch die Häuserschluchten. Verbotszonen gibt es in der Silvesternacht nur wenige in Sachsens Dörfern und Städten - so beispielsweise in Kitscher oder in Görlitz.

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Die sächsischen Großstädte planen zum Jahreswechsel keine Feuerwerks-Verbotszonen, rufen aber zu Rücksicht und zurückhaltendem Umgang mit Raketen und Knallern auf. Die Städte Leipzig, Dresden und Chemnitz verwiesen auf Anfrage zudem auf die allgemeinen Regeln, die beim Umgang mit Silvesterknallern und Raketen gelten.

Dazu gehört, dass Pyrotechnik nicht in Naturschutzgebieten gezündet werden sollte. Auch in der unmittelbaren Nähe von Kirchen, Krankenhäusern sowie Altersheimen ist Feuerwerk tabu.

Ein kleiner Terrier schaut zwischen zwei Holzstreben hervor. 15 min
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In Dresden dürfen nach Angaben der Stadt keine Feuerwerkskörper auf den Elbwiesen, an den Elbtalhängen sowie in der Dresdner Heide abgebrannt werden. Insgesamt gebe es in der Landeshauptstadt 27 Schutzgebiete. Die Stadtverwaltungen von Leipzig, Dresden und Chemnitz haben im Internet Hinweise für das Silvesterfeuerwerk veröffentlicht.

In Leipzig drohen Bußgelder beim Böllern an verbotenen Orten

Die Stadt Leipzig kündigte an, dass die Einhaltung des gesetzlichen Abbrennverbotes vor Krankenhäusern oder Altersheimen von der Polizei sowie dem Ordnungsamt überwacht werde. Wer sich nicht daran halte, müsse mit einem Ordnungswidrigkeitsverfahren rechnen. Man appelliere an die Vernunft der Bürger, heißt es aus dem Rathaus.

Die Stadt appelliert an die Vernunft der Bürger aufgrund von Sicherheits- und Gesundheitsrisiken sowie Tier- und Umweltschutz vorsichtig und maßvoll mit Pyrotechnik umzugehen oder am besten ganz darauf zu verzichten.

David Quosdorf Pressestelle der Stadt Leipzig

Silvesterfeuerwerk 2016 über der Leipziger Innenstadt
In Leipzig werden Silvester wieder Raketen in den Himmel steigen - erlaubt ist es überall dort, wo keine Krankenhäuser und Pflegeheime in der Nähe sind und keine Wildtiere aufgeschreckt werden. (Archivbild) Bildrechte: imago/Christian Grube

LED-Show ohne Krach auf Chemnitzer Brühl

Chemnitz verweist zudem darauf, dass der Müll vom Silvesterfeuerwerk von den Böllerfans selbst weggeräumt werden müsse. Der Stadt und damit dem Steuerzahler koste das Aufräumen am Neujahrstag jährlich rund 8.000 Euro. Die Stadt appelliert auch, nicht in der Nähe von Wäldern zu böllern - schon allein zum Schutz der Wildtiere.

Auf dem Chemnitzer Brühl soll es Silvester ein stilles Feuerwerk geben. Gemeint ist damit eine große Lichtinstallation an der Fassade des Hauses Nummer 61. Das umweltfreundliche Feuerwerk soll auch ein Denkanstoß sein, so der Initiator der Aktion, Holm Krieger. Bisher sei der Brühl ein Treffpunkt zum Böllern und Krawall machen. Das sei aber ganz und gar nicht im Sinne vieler Anwohner. Deshalb soll das LED-Lichtspektakel eine Alternative aufzeigen.

In Kitzscher ist der Marktplatz für Pyrotechnik tabu

Strenger handhabt es eine Kommune im Landkreis Leipzig: Die Stadt Kitzscher verbietet das Böllern auf dem Markt zu Silvester. Wie Bürgermeister Maik Schramm sagte, hat das der Stadtrat beschlossen, weil in den vergangenen Jahren sehr viele Schäden an kommunalen und privaten Eigentum durch Böller entstanden seien. Die Bevölkerung stehe hinter der Verwaltung. "Wir wollen diese Schlachten, die manchmal stattfinden, nicht mehr haben", so der Rathauschef. Mit der Verordnung hätten Polizei und Ordnungsamt die Möglichkeit, das Böllerverbot auf dem Marktplatz in Kitzscher durchzusetzen.

Görlitz richtet Böller-Verbotszone ein

Görlitz mit seiner historischen Altstadt hat eine Verbotszone ausgewiesen, die mittels Polizeiverordnung veröffentlicht wurde. Demnach darf im Bereich der Altstadtbrücke, Uferstraße, Hotherstraße, Neißstraße und bei der Peterskirche keine Pyrotechnik gezündet werden.

Die Stadt Meißen kündigte an, in den nächsten Tagen noch einmal gezielt auf die Gefahren in Elbnähe hinweisen zu wollen. Alkohol und das auch in der Silvesternacht noch prognostizierte Hochwasser seien eine gefährliche Kombination, hieß es vorab.

Die Polizei in Leipzig und Dresden wappnet sich nach eigenen Angaben für etwaige größere Einsätze. In der Messestadt seien im Zentrum, im Osten rund um die Eisenbahnstraße und im Süden mit dem Connewitzer Kreuz die Einsatzschwerpunkte, sagte Polizeisprecher Olaf Hoppe. Zudem liege diesmal auch ein besonderes Augenmerk auf Borna im Landkreis Leipzig. Dort war am vorigen Jahreswechsel Pyrotechnik auf Polizisten gefeuert worden.

In Dresden sind zwar Bereitschaftspolizisten als Verstärkung angefordert, dennoch gehe man "grundsätzlich (...) von einem friedlichen und feierbetonten Silvesterabend aus", so Polizeisprecher Marko Laske.

MDR (lam/Studio Leipzig)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | MDR SACHSENSPIEGEL | 28. Dezember 2023 | 19:00 Uhr

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