
Tarifkonflikt Warnstreiks in Sachsen: Stadtreinigungen legen bis Samstag Arbeit nieder
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14. März 2025, 05:30 Uhr
Kitas dicht, Klinikpersonal im Warnstreik, Müllabfuhr ausgesetzt: In Leipzig, Chemnitz und Dresden hat der öffentliche Dienst erneut die Arbeit niedergelegt. Die Warnstreiks in Sachsen sollen punktuell bis zum Samstag weitergehen. Betroffen ist etwa die Müllabfuhr. Bereits am Mittwoch und Donnerstag blieben in Leipzig zahlreiche Kitas zu. Die Gewerkschaften Verdi und GEW wollen vor der Verhandlungsrunde am Freitag den Druck erhöhen. Es geht um mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen.
Nach dem Start der dritten Verhandlungsrunde im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes an diesem Freitag gehen die Warnstreiks weiter. Wie Verdi mitteilte, sind bis Samstag die Beschäftigten der Stadtreinigungen in Leipzig und Dresden zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Wie die Unternehmen mitteilten, ist mit Einschränkungen bei der Müllabfuhr zu rechnen. Verdi und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatten bereits für Mittwoch und Donnerstag erneut zu Warnstreiks im öffentlichen Dienst aufgerufen.
Stadtreinigung Leipzig streikt weiter
In Leipzig wird die Stadtreinigung bis einschließlich Samstag ganztägig bestreikt, wie das kommunale Unternehmen im Internet mitteilte. Wertstoffhöfe würden geschlossen bleiben und es könne zu Einschränkungen bei der Müllentsorgung kommen. In den Tagen zuvor waren nicht nur Kitas und Horte vom Warnstreik betroffen. Auch Mitarbeiter der Arbeitsagenturen in Leipzig und Oschatz-Torgau, der Stadtverwaltung Leipzig sowie der beiden Landratsämter wurden laut Verdi bestreikt.
Wie die GEW mitteilte, blieben am Mittwoch beispielsweise rund 100 Kitas und Horte in Leipzig ganz oder teilweise geschlossen.
Wertstoffhöfe in Dresden geschlossen
Auch in Dresden wurden Beschäftigte der Stadtreinigung bis einschließlich Samstag zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Wie die Stadtreinigung der Landeshauptstadt auf ihrer Internetseite mitteilt, kann es zu Einschränkungen bei der Müllabfuhr, bei der Straßenreinigung und der Papierkorbentleerung kommen. Mehrere Wertstoffhöfe bleiben demnach geschlossen. Am Donnerstag hatten Verdi zufolge Mitarbeiter des Städtischen Klinikums in Dresden die Arbeit niedergelegt.
Warnstreiks auch in Chemnitz
In Chemnitz waren an diesem Donnerstag weitere Kitas und Horte aufgerufen, sich dem Warnstreik anzuschließen, so die GEW. Die Stadt hattes es nach eigenen Angaben den Einrichtungen selbst überlassen, über Schließungen, Teilschließungen oder Notbetreuung zu entscheiden. Eltern sollten bei Einschränkungen direkt von den jeweiligen Kitas informiert werden. Laut der GEW gibt es in Chemnitz rund 90 kommunale Kindertagesstätten.
Forderungen der Gewerkschaft
Erst in der vergangenen Woche wurden Kitas und Horte in Sachsen bestreikt, am Montag auch der Flughafen Leipzig/Halle. Hintergrund sind die Verhandlungen über die Löhne und Gehälter der deutschlandweit mehr als 2,6 Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen.
Die beteiligten Gewerkschaften fordern für sie ein Plus von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr pro Monat, zusätzliche freie Tage sowie ein sogenanntes "Mehr-Zeit-für-mich-Konto". Die Arbeitgeberseite lehnt dies bislang als nicht finanzierbar ab. Die nächste Verhandlungsrunde ist am Freitag geplant.
MDR (ben/hen/ans/wim)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Dresden | 13. März 2025 | 08:30 Uhr