• Am Uniklinikum Leipzig gibt es eine neue Behandlungsmethode gegen Blutkrebs.
• Bei der Car-T-Zell-Therapie bekämpfen körpereigene Zellen den Krebs.
• Der Zertifizierungsprozess soll in diesem Jahr vollständig abgeschlossen sein.

Das Leipziger Uniklinikum (UKL) kann als erste Klinik europaweit sämtliche Car-T-Zell-Produkte gegen Blutkrebs anwenden. Wie die Klinik und Poliklinik für Hämatologie, Zelltherapie und Hämostaseologie am UKL mitteilte, soll 2023 auch der letzte noch offene Zertifizierungsprozess für die neue Therapieform abgeschlossen werden. Damit stehe die Therapie gegen die meisten Blutkrebsarten den Patientinnen und Patienten direkt im Anschluss zur Verfügung.

Bei der Car-T-Zell-Therapie (für "Chimeric Antigen Receptor T") werden körpereigene Abwehrzellen - sogenannte T-Zellen - entnommen und genetisch verändert in den Körper des Patienten zurückgegeben. Sie gehen dann zielgerichtet gegen Tumorzellen vor.

Der Leipziger Oberarzt Vladan Vucinic sagte, für viele Indikationen zeige die Car-T-Zell-Therapie die beste Reaktion bei den Patientinnen und Patienten: "Es macht enorm große Freude, den Patienten etwas Neues, etwas Effizientes, anbieten zu können und zu sehen, dass diese Therapie gut wirkt."

Seit 2019 wurde diese Therapieform schrittweise zertifiziert. Laut UKL bedeutet die Zertifizierung neben dem Vertragsabschluss mit dem Hersteller des jeweiligen Präparates auch zahlreiche Trainings sowie aufwendige und strenge Überprüfungen durch das Paul-Ehrlich-Institut oder den Medizinischen Dienst der Krankenkassen. Die letzten dieser Überprüfungen hätten am 20. Dezember vergangenen Jahres stattgefunden und die Klinik habe alles bestens bestanden, so Vucinic.