Verkehrsstatistik Unfall-Schwerpunkte in Leipzig: Hier kracht es häufig

09. April 2023, 14:09 Uhr

In Städten sind immer wieder bestimmte Straßen oder Kreuzungen im Stadtgespräch, weil es dort gefühlt ständig zu Unfällen kommt. Doch die in der Öffentlichkeit wahrgenommenen Unfallschwerpunkte spiegeln sich nicht immer in den Verkehrsstatistiken wider. In Leipzig kracht an drei Kreuzungen besonders häufig.

An der Kreuzung am Friedrich-List-Platz zwischen Mecklenburger Straße und Lagerhofstraße gibt es aktuell die meisten Unfälle in Leipzig. Das teilte die Leipziger Polizei mit. So zählten die Polizeibeamten dort zwischen 2020 und 2022 insgesamt 98 Verkehrsunfälle, darunter 19 mit verletzten Personen und 79 mit Sachschäden. Ein Großteil der Unfälle wurde laut Polizei durch dichtes Auffahren oder Fahrstreifenwechsel verursacht.

Im gleichen Zeitraum wurden den Angaben zufolge 22 Unfälle an der Einmündung Zeumerstraße/Ossietzkystraße/Volbedingstraße registriert. Das lässt diesen Bereich zum aktuell zweitgrößten Unfallschwerpunkt in der Messestadt werden. An dritter Stelle folgt die Einmündung Täubchenweg/Gutenbergplatz mit 17 Verkehrsunfällen, die die Polizei in den vergangenen drei Jahren dort zählte.

Wann gilt ein Verkehrsbereich als Unfallschwerpunkt? Bundesweit einheitliche Kriterien legen fest, wann von einer "Unfallhäufungsstelle" gesprochen wird. So wird ein Unfallschwerpunkt im Amtsdeutsch bezeichnet.

So ist eine innerstädtische Kreuzung den Angaben nach eine Häufungsstelle, wenn dort innerhalb eines Jahres mindestens fünf Unfälle gleichen Typs wie beispielsweise Auffahrunfälle passieren.

Die Unfallkommission sucht dann nach Lösungen, um den Knotenpunkt zu entschärfen. Quelle: Unfallkommission Leipzig

Konsequenz: Unfallstelle wird entschärft

Derzeit hält die Leipziger Verkehrsunfallkommission insgesamt 134 Unfallbereiche im Stadtgebiet unter Beobachtung. Das Ziel: Die Gefahrenstellen - wenn möglich - entschärfen und sicherer machen. Das soll etwa an Leipzigs zweitgrößter Unfallstelle passieren. So beobachtete die Polizei, dass dort häufig Autofahrer aus der Zeumerstraße die Vorfahrt von Radfahrinnen und Radfahrern missachten, die aus der Volbedingstraße kommen und weiter in die Ossietzkystraße fahren. Nun will die Polizei handeln: Ab 2024 soll dort eine neue Ampel den Verkehr regeln.

Nicht öffentliche Wahrnehmung widergespiegelt

Die Polizei weist darauf hin, dass die Statistiken der Unfallkommission nicht immer das widerspiegeln, was die Öffentlichkeit wahrnimmt. So sei etwa schnell von einem Unfallschwerpunkt auf der Bundesstraße B87 bei Eilenburg die Rede gewesen, als dort Ende März vier Menschen bei einem Unfall starben. In den vergangenen drei Jahren hatte es dort jedoch laut Polizei keine weiteren schweren Unfälle mit Verletzten gegeben.

MDR (phb)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 09. April 2023 | 14:00 Uhr

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