Haftbefehl nach "Tag X" Tatverdächtiger stellt sich nach Wurf eines Brandsatzes Behörden in Leipzig

05. Januar 2024, 16:58 Uhr

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Das Amtsgericht Leipzig hat gegen einen 25 Jahre alten Mann Haftbefehl wegen versuchten Totschlags, des tätlichen Angriffs auf Polizisten und Landfriedensbruchs erlassen. Das teilte die Staatsanwaltschaft Leipzig mit. Der Beschuldigte soll nach den gewalttätigen Ausschreitungen am sogenannten Tag X am 3. Juni 2023 einen Brandsatz auf Polizisten geworfen haben. Die Polizei hatte schon länger mit Haftbefehl nach ihm gefahndet. Er wohnte zuletzt in Leipzig, war aber offenbar untergetaucht.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat sich der Mann am Freitag in Begleitung seiner Anwälte der Polizei gestellt. Er wurde daraufhin festgenommen und dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser setzte den Haftbefehl in Vollzug und ordnete Untersuchungshaft an. Der 25-Jährige wurde in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Zu weiteren Details wollten sich die Ermittler nicht äußern.

Ermittlungen gegen mehr als 1.300 Demonstrierende

Der "Tag X" war eine Reaktion auf die Verurteilung der linksextremen Studentin Lina E. wegen Angriffen auf Neonazis. Rund um den 3. Juni hatte es in Leipzig mehrfach Ausschreitungen gegeben. Insgesamt wird den Informationen der Staatsanwaltschaft zufolge gegen insgesamt 1.321 Demonstrierende ermittelt. Das sind alle Menschen, die an dem Tag von der Polizei eingekesselt wurden. Darunter sind auch mehr als 100 minderjährige Personen. Am Polizeieinsatz hatte es in diesem Zusammenhang scharfe Kritik gegeben.

MDR (kbe)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Regionalstudio Leipzig | 05. Januar 2024 | 16:30 Uhr

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