"Tag X"-Jahrestag Hunderte demonstrieren gegen Polizeigewalt in Leipzig
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04. Juni 2024, 04:00 Uhr
In Leipzig haben am Montagabend mehrere Hundert Menschen für das Recht auf Versammlungsfreiheit und gegen Polizeigewalt demonstriert. Polizei und Veranstalter sprachen übereinstimmend von rund 400 Teilnehmern. Die Demo, die vom Neuen Rathaus, über die Karl-Liebknecht-Straße bis zum Wiedebachplatz in Connewitz führte, verlief friedlich und ohne Zwischenfälle.
Anlass war der Jahrestag zum so genannten Tag X. Damals waren rund 1.300 Menschen von der Polizei für elf Stunden in einem Kessel festgehalten worden, nachdem es bei einer Kundgebung für Versammlungsfreiheit zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten gekommen war. Die Demonstranten kritisieren den damaligen Polizeieinsatz als unverhältnismäßig. Im Nachhinein räumte die Polizei Fehler in ihrem Vorgehen ein, die Aufarbeitung dauert seitdem an.
Mehr als 1.000 laufende Ermittlungsverfahren
Ein Jahr nach dem Geschehen ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft noch immer gegen rund 1.300 Personen. Von der Staatsanwaltschaft hieß es auf MDR-Anfrage, die Ermittlungen würden noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Es sei zu jedem Beschuldigten ein eigenes Verfahren angelegt worden. Die Tatvorwürfe lauten unter anderem gefährliche Körperverletzung und Landfriedensbruch.
MDR (lev)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 03. Juni 2024 | 20:00 Uhr