Sanierung geplant Neuer Betreiber und neue Ideen für Kohlrabizirkus in Leipzig
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21. Januar 2023, 13:06 Uhr
Der Eissport hat in Leipzig eine Zukunft. Der Eiszirkus im Süden der Stadt wird in die Hände einer GmbH gelegt, die in den kommenden Tagen gegründet werden soll. Das Unternehmen wird die Eissportstätte betreiben und Ideen für die Zukunft entwickeln.
- Der Leipziger Kohlrabizirkus bekommt einen neuen Betreiber.
- Die Südkuppel wird bis 2025 saniert, dafür gibt die Stadt 1,9 Millionen Euro.
- Neben dem Eissportbetrieb soll es künftig auch mehr Veranstaltungen im Sommer geben.
Der Leipziger Kohlrabizirkus soll als Sport- und Kulturstätte entwickelt werden. Am Freitag hat der neue Betreiber sein Konzept für die Halle vorgestellt. Geplant sind demnach neben dem Eissportbetrieb auch Veranstaltungen im Sommer. Eine Betreibergesellschaft mit dem Namen Eiszirkus Leipzig GmbH soll am 23. Januar offiziell gegründet werden.
Sanierung der Südkuppel bis 2025
Zunächst wird die 75 mal 75 Meter große Kuppel in der Südhalle für 1,9 Millionen Euro hergerichtet. Das Geld dafür hat der Stadtrat bereits freigeben. Die Herausforderung dabei sei, dass in die Sanierung neben energetischen auch denkmalpflegerische Aspekte einfließen müssen, wie der Geschäftsführer der stadteigenen Entwicklungs- und Vermarktungsgesellschaft (LEVAG), Ralf-Dieter Claus, sagte. Die beiden Kuppeln der ehemaligen Großmarkthallen waren 2013 von der Bundesingenieurkammer als historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland ausgezeichnet worden.
Kohlrabizirkus
Die Kuppelhallen wurden in den Jahren 1927 bis 1929 gebaut. Sie waren zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung mit Spannweiten von 29 Metern die größten Massivkuppeln der Welt. Der architektonische Entwurf stammte von dem Leipziger Stadtbaurat Hubert Ritter. Eröffnet wurden die Markthallen im Jahr 1930.
Die Leipziger nennen die Hallen liebevoll Kohlrabizirkus, weil die Form der Kuppeln an das Gemüse erinnert und weil unter den Kuppeln ursprünglich ein Großmarkt war.
Eisfläche bleibt geöffnet
Sobald die Sanierung abgeschlossen ist, soll die Eisfläche von der Nord- in die Südhalle umziehen. Mitte 2025 soll es soweit sein. Bis dahin bleibt die alte Eisfläche geöffnet. "Unsere starken Freizeitangebote werden ohne Unterbrechung in der Sportstätte weitergeführt. Wir bieten Eislaufen, Eisstockschießen und Eisdisco an, darüber hinaus erfolgt die Vermietung und Vermarktung der Flächen und VIP-Räume", sagte Jan Bentzien, einer der künftigen Geschäftsführer der Eiszirkus Leipzig GmbH. Die Stadt will den laufenden Betrieb bis Mitte 2025 mit 2,5 Millionen Euro bezuschussen.
Das sind gute Nachrichten für den Leipziger Eissport-Club, den nach Betreiberangaben größten Nutzer der Halle. Der Verein hat demnach derzeit über 420 Mitglieder. 75 Kinder und Jugendliche in der Abteilung Eiskunstlaufen stünden aufgrund der begrenzten Hallenkapazitäten auf der Warteliste. Der Bedarf für eine moderne Halle sei deshalb absolut gegeben. Zudem haben die Eishockey-Oberligisten "Icefighters" ihre Wettkampf- und Trainingsstätte im Kohlrabizirkus.
Veranstaltungen im Sommer geplant
Neben dem Eissport sollen künftig weitere Veranstaltungen unter die Kuppeln geholt werden - insbesondere in den Sommermonaten. Ideen gebe es viele, sagte Jan Bentzien MDR SACHSEN. Denkbar seien beispielsweise Box- oder Judokämpfe, so der ehemalige Kanute. Tribüne und Technik seien vorhanden. Für die zweite Halle des Kohlrabizirkus gibt es bislang nur einen groben Plan als Kunst-, Kultur- oder Ausstellungsstätte. Bis 2024 sollen dazu Konzepte erarbeitet werden.
MDR (gri/dhe/jru)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 20. Januar 2023 | 17:30 Uhr