Klimaschutz CO2-neutral heizen: Millionenförderung für neue Fernwärmeleitung nach Leuna
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07. Juni 2024, 12:38 Uhr
Die Leipziger Stadtwerke wollen mit der CO2-neutralen Abwärme aus der Raffinerie Leuna künftig für warme Wohnungen sorgen. Dafür ist eine 19 Kilometer lange Fernwärmeleitung geplant. Der Bund beteiligt sich mit 70 Millionen Euro an dem Projekt, wie Stadtwerke-Sprecher Frank Viereckl MDR SACHSEN sagte.
Laut Viereckl planen die Leipziger Stadtwerke seit Jahren, die industrielle Abwärme aus der Raffinerie in Leuna so einzusammeln, dass damit das Leipziger Fernwärmenetz bestückt werden kann. Denn die Abwärme gelte als klimaneutral. Bis zum Jahr 2038 wollen die Stadtwerke Leipzig zu 100 Prozent klimaneutrale Wärme anbieten.
Mit der Abwärme aus Leuna sollen dem Sprecher zufolge 40 Prozent des Leipziger Fernwärmebedarfs gedeckt werden. Auf ihrer Internetseite schreiben die Stadtwerke Leipzig dazu: "Rein rechnerisch können also 100.000 Leipziger Wohnungen damit CO2-frei beheizt werden."
Laut Viereckl verpufft die Abwärme der Raffinerie bisher ungenutzt in die Atmosphäre. Der Baustart für das insgesamt 160 Millionen Euro teure Projekt soll im nächsten Jahr erfolgen.
Darum ist die geplante Wärme COS-neutral
Mit industrieller Abwärme kann Wasser erhitzt und anschließend zum Heizen von Gebäuden genutzt werden. Dabei entstehen keine spezifischen Emissionen. Die Wärme ist vollständig CO2-neutral.
Das Prinzip dahinter funktioniert so: In der Raffinerieanlage werden die Luftkühler durch Wasserkühler ersetzt. Das aufgeheizte Wasser wird in einen Wasserkreislauf eingespeist. Diese Wärme dann in die Fernwärmeinfrastruktur übernommen werden.
MDR (kav)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 07. Juni 2024 | 06:30 Uhr