Farbanschlag "Letzte Generation" sprüht Farbe auf Weihnachtsbaum in Mädler-Passage Leipzig
Hauptinhalt
13. Dezember 2023, 16:12 Uhr
Die Protestgruppe "Letzte Generation" hat in den vergangenen Monaten auch in Sachsen mehrere Farbanschläge etwa an der Leipziger Uni verübt. Nun musste der Weihnachtsbaum in der Leipziger Mädlerpassage dran glauben. Passanten und Ladenbesitzer äußerten sich empört. Auch in anderen Städten in Deutschland hat es ähnliche Farbattacken gegeben.
- In der Leipziger Mädler-Passage haben Mitglieder der "Letzten Generation" einen Weihnachtsbaum besprüht.
- Passanten und Ladenbesitzer sind empört über die Aktion und haben die Klimaprotestierenden beschimpft.
- Auch in anderen Städten in Deutschland hat es Farbattacken auf Christbäume gegeben.
Mitglieder der Umweltgruppe "Letzte Generation" haben in der Leipziger Mädler-Passage einen Weihnachtsbaum mit oranger Farbe besprüht. Die Aktion haben sie unter folgendes Motto gestellt: "Besinnlich in die Katastrophe? Nächstenliebe = Klimaschutz!". Sie wollen mit ihrer Aktion auf den Klimawandel und dessen Auswirkungen aufmerksam machen.
Wie ein MDR-Reporter aus der Passage berichtet, soll die Stimmung gegenüber den Demonstrierenden aggressiv gewesen sein. Ein Ladenbesitzer habe versucht, den 26 Jahre alten Mann und die Frauen im Alter von 22 und 28 Jahren von dem eingefärbten Weihnachtsbaum wegzuschubsen. Passanten hätten die Klimaprotestanten als "Idioten" und "Verbrecher" bezeichnet.
Weihnachtszeit verdrängt Aufmerksamkeit
Diejenigen, die nichts gegen den Klimawandel tun, seien Verbrecher, entgegnet Lina Schinköthe aus der Protestgruppe. "In der Weihnachtszeit ist es so einfach zu verdrängen, dass wir uns in einer Klimakatastrophe befinden", sagt die 22-Jährige.
Gerade mit Blick auf die Weltklimakonferenz in Dubai dürfe der Klimaschutz nicht vergessen werden. Sie demonstrierten in Leipzig für die Zukunft der kommenden Generationen: "Ich möchte später nicht in deren Augen schauen müssen, um dann zu sagen 'Ich habe nicht alles versucht, was ich konnte'."
Ich möchte später nicht in deren Augen schauen müssen, um dann zu sagen 'Ich habe nicht alles versucht, was ich konnte'.
Empörung bei Passanten
Ihre Botschaft könnte die "Letzte Generation" auch anders vermitteln, meint dagegen ein Passant. "Man muss dafür keinen Baum oder etwas anderes beschmieren", sagt der junge Mann. Er fände es besser, wenn die Klimagruppe etwa Flyer verteilt, in denen steht, was man selbst im Sinne des Klimawandels besser machen kann. "Man muss nicht den Weg der Zerstörung gehen."
Man muss nicht den Weg der Zerstörung gehen.
Bleibt der gefärbte Baum stehen?
Nach Angaben des MDR-Reporters hatte die Polizei die Lage unter Kontrolle. Laut Polizei wurden Ermittlungen gegen den Mann und die zwei Frauen wegen Sachbeschädigung aufgenommen. Ein Teil der Leipziger Mädler-Passage sei während der Aktion vorübergehend gesperrt gewesen. Ob der gefärbte Baum so stehenbleibt, sei noch offen.
Farbattacken in weiteren Städten
Auch in anderen Städten hat die "Letzte Generation" Weihnachtsbäume besprüht. So färbten Mitglieder der Klimagruppe auch Christbäume in München und Nürnberg mit Hilfe von Feuerlöschern mit der Farbe Orange ein. In Berlin wurde ein großer Weihnachtsbaum vor dem Bundesrat nahe dem Potsdamer Platz mit Farbe versehen.
MDR (phb/lzo)/epd/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 13. Dezember 2023 | 10:30 Uhr