RB spielt gegen Liverpool Eine Leipzigerin jubelt für Liverpool - warum das denn?

Anjas Römhilds Papa ist schuld daran. Er hat sie zeitig genug auf dieses "You'll Never Walk Alone", die Fanhymne des Vereins, eingeschworen und mit Anja Spiele geschaut. Und da sprang der Funke von der Insel auf sie über.

Liverpool-Fan Anja ist begeistert: "Die ganzen Fans singen mit - und das war einfach einzigartig. Das hat mich fasziniert. Mannschaft, Trainer, Fans. In der Saison, wo Liverpool ganz knapp nicht Meister geworden ist - die haben in der Stadt gefeiert, die haben für die Mannschaft eine Parade gemacht. Das ist sowas, dass lässt mein Herz einfach höher schlagen."

Vor etwa sechs Jahren ist Anja Römhild dann in den deutschen Supporters-Club des Liverpooler FC eingetreten, den German Reds. Den Club gibt es seit 2001 und Gründungsort ist übrigens Leipzig.

Ralf Lehmann, ein Dresdner, der inzwischen in Hamburg lebt, gehörte zu den ersten Mitgliedern. Er erinnert sich: "Das war Liverpool gegen CD Alavés aus Spanien, ein UEFA-Cup-Endspiel. Das fand damals in Dortmund statt. Da waren drei Liverpool Fans. Die haben sich vor Ort entschieden: Wir gucken mal im Internet, ob wir einen deutschen Liverpool Fanclub finden. So richtig fündig geworden sind sie nicht. Und dann haben die einen gegründet. Und weil man bei Liverpool FC, wenn man als Fanclub eingetragen werden möchte, einen Ort angeben muss, hat man einfach Leipzig genommen."

Inzwischen haben die German Reds über 400 Mitglieder aus ganz Deutschand, die meisten sind aber aus Mitteldeutschland. Die deutschen Fans treffen sich in ihren jeweiligen Städten und schauen beispielsweise in Pubs die Spiele an oder fahren immer wieder auf die Insel, um bei Spielen in Liverpool dabei zu sein.

Anja war auch schon in England: "Viele fahren über Jahre schon rüber, auch relativ regelmäßig. Sie wollen einfach das Feeling mitnehmen. Viele sagen dann, ja gut, ich habe keine Karte, ich gucke im Pub. Dadurch lernt man sich natürlich auch kennen. Es ist dort immer sehr, sehr herzlich. Die Menschen, die Fans, die Stadt. Das ist so ein ganz eigener Zauber."