Roter Stern Leipzig
Der Verein Roter Stern Leipzig positioniert sich klar gegen Rassismus. Nach einem Angriff auf zwei Fußballspieler des Vereins ermittelt die Polizei wegen Raubes. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Christoph Soeder

Fußball Polizei Leipzig sucht Zeugen nach Attacke auf Roter-Stern-Jugendspieler

04. Juli 2023, 13:58 Uhr

Zwei junge Fußballer des Leipziger Vereins "Roter Stern" sind am Wochenende von Unbekannten attackiert worden. Der Verein erhebt Vorwürfe gegen Polizei und den Fußballverband der Stadt. Die Angreifer forderten die Herausgabe eines T-Shirts mit einem politischen Statement gegen Rassismus. Die Nachwuchskicker wurden leicht verletzt und konnten nicht antreten.

Zwei Jugendspieler der Mannschaft "Roter Stern Leipzig" sind unmittelbar vor dem Spiel um den Stadtpokal von bislang Unbekannten attackiert worden. Die Polizei sucht Zeugen zu dem Vorfall, der sich bereits am Sonnabend vor dem Bruno-Plache-Stadion ereignete.

Verein positioniert sich gegen Rassismus

Der Sprecher des Vereins "Roter Stern Leipzig" sagte, Spieler seien nicht zum ersten Mal bedrängt und angegriffen worden. Der Verein aus Connewitz positioniert sich klar gegen Rassismus und Diskriminierung.

Nach Angaben des Vereins hatten die beiden 17-Jährigen ihre Fahrräder vor dem Stadiontor angeschlossen. Dort sei ihnen eine Gruppe von fünf etwa 30 Jahre alten Männern aus dem Vereinsgelände von Lok Leipzig entgegengekommen. "Die haben dann recht schnell angefangen, ein T-Shirt einzufordern mit einer politischen Botschaft", sagte Vereinssprecher Konrad Lippert. "Da stand 'no to racism' drauf." Der andere Jugendliche sei abgedrängt und geschlagen worden. Beide erlitten den Angaben zufolge leichte Verletzungen, einer von ihnen wurde vor Ort medizinisch betreut.

Verletzte Spieler können nicht antreten

Beide Spieler konnten im Finale gegen den SSV Stötteritz nicht antreten. Auch ein weiterer Jugendlicher aus dem Verein, der einen ähnlichen Vorfall schon einmal erlebt hatte, stand nach dem Vorfall nicht auf dem Platz. Lippert sagte, die Mannschaft habe nach der Attacke auf die beiden Mitspieler nicht die volle Leistung abrufen können. Nach Elfmeterschießen unterlag "Roter Stern" gegen Stötteritz. Dennoch wolle man das Spiel nicht anfechten.

Kritik an Polizei und Fußballstadtverband

Der Vereinssprecher kritisiert allerdings die Polizei und den Fußball-Stadtverband Leipzig. Man habe im Vorfeld mehr Beamte und mehr Sicherheitskräfte angemahnt. Mehr Präsenz von Ordnungshütern hätte den Angriff auf die Jugendlichen verhindern können, so Lippert.

Der Vorfall habe sich nicht im Verantwortungsbereich des Verbandes ereignet, erklärte hingegen Geschäftsführer Uwe Schliecher MDR SACHSEN auf Nachfrage. Allerdings würde man, was geschehen ist, bedauern.

Die Polizei ermittelt wegen Raubes und bittet Zeugen, sich unter Tel. 0341/966 4 6666 zu melden.

Person 1:
• circa 30 bis 35 Jahre alt
• circa 1,70 bis 1,75 Meter groß
• stämmige Statur
• kurze dunkle Haare
• Dreitagebart
• vernarbtes Gesicht
• Bekleidung: schwarzes T-Shirt | kurze Hose | kleine Umhängetasche
Person 2:
• circa 1,90 bis 2,00 Meter
• schlanke Statur
• Glatze
• Bekleidung: schwarzes T-Shirt mit weißem Aufdruck auf dem Rücken | kurze schwarze Hose | weiße Schuhe | heller Jutebeutel

Die anderen Personen konnten nicht näher beschrieben werden. Sie sollen gelbe T-Shirts getragen haben.

MDR (lam/Thomas Lopau)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Leipzig | 03. Juli 2023 | 14:30 Uhr

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