DHL Flugzeug hebt ab
Ein Brandsatz in einem Frachtpaket hatte im Juli im DHL-Frachtzentrum einen Brand in einem Container verursacht (Symbolfoto). Bildrechte: IMAGO/Pond5 Images

Mutmaßlicher Sabotageakt Jetzt ermittelt auch britische Polizei nach Feuer im Luftfrachtzentrum in Leipzig/Halle

17. Oktober 2024, 19:48 Uhr

In Deutschland war im Sommer ein Flugzeugabsturz dem Verfassungsschutz zufolge nur durch einen Zufall verhindert worden. Hintergrund ist ein Frachtpaket, das im Juli am Flughafen Leipzig/Halle in Flammen aufgegangen war. Das Paket sollte per Flugzeug weitertransportiert werden, entzündete sich jedoch aufgrund einer Verspätung bereits am Boden. Sicherheitskreise gehen von russischer Sabotage aus. Nun ermittelt die Bundesanwaltschaft.

Nachdem ein Frachtpaket im Sommer am Flughafen Leipzig/Halle in Flammen aufgegangen war, ermittelt nun nicht nur die Bundesanwaltschaft. Auch die britischen Behörden haben wegen eines Paketbrandes in einem Postlager Ermittlungen eingeleitet. Dabei prüfen sie eine Verbindung zu ähnlichen Fällen in Europa, sagte ein Sprecher der Antiterror-Abteilung der Londoner Polizei am Donnerstag. "Unsere Ermittler stehen in Kontakt mit weiteren europäischen Sicherheitsbehörden."

MI5-Chef warnte unlängst vor russischen Sabotageakten

Die Bundesanwaltschaft hatte nach Bekanntwerden des Falls in Leipzig Ermittlungen eingeleitet. Laut Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang könnte Russland hinter dem Vorfall stecken. Der Chef des britischen Inlandsgeheimdienstes MI5, Ken McCallum, hatte Anfang Oktober vor russischen Sabotageakten und Brandstiftungen gewarnt. Moskau wolle in den Unterstützerländern der Ukraine "Chaos" stiften.

Zwei Paketbrände im Juli - ein Zusammenhang?

Der Paketbrand in Großbritannien ereignete sich am 22. Juli in einem DHL-Warenlager bei Birmingham, wie der britische Zeitung "The Guardian" berichtete. Feuerwehr und Angestellte konnten das Feuer demnach löschen, verletzt wurde niemand. Das Paket war dem Zeitungsbericht zufolge per Luftpost geschickt worden. Ob es mit einer Fracht- oder Passagiermaschine geschickt worden war sowie der endgültige Lieferort seien nicht bekannt.

Der Paketbrand in Deutschland hatte sich laut Bundesanwaltschaft auch im Juli am DHL-Frachtzentrum am Flughafen Leipzig ereignet. Die Nachrichtenagentur dpa berichtete, der Weiterflug des aus dem Baltikum stammenden Frachtpakets hatte sich in Leipzig verzögert. Das Paket hatte einen Brandsatz enthalten, der einen Frachtcontainer im Logistikzentrum in Brand setzte.

Verfassungsschutz: "Nur glücklicher Zufall" verhinderte Flugzeugabsturz

Bei einer Anhörung im Bundestag zu diesem Vorfall sagte Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang, es sei einem glücklichen Zufall zu verdanken, dass das Paket am Boden im DHL-Logistikzentrum Leipzig und nicht während eines Fluges in Brand geraten sei. Sonst wäre es zu einem Absturz gekommen. Russische Nachrichtendienste würden aus Sicht des Verfassungsschutzes aggressiv agieren. Spionage und Sabotage hätten in Deutschland "sowohl quantitativ als auch qualitativ" zugenommen.

MDR (kk)/AFP/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 14. Oktober 2024 | 18:00 Uhr

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