Auszeichnung Deutscher Buchhandlungspreis 2023: Hauptauszeichnung geht nach Leipzig

• Die Connewitzer Verlagsbuchhandlung in Leipzig gewinnt Deutschen Buchhandlungspreis 2023 der höchsten Kategorie.
• Der Jury-Vorsitzende Knut Cordsen sieht Buchläden als literarische Treffpunkte und lobt die deutsche Buchhandelslandschaft.
• Beim Deutschen Buchhandlungspreis werden insgesamt ca. eine Million Euro Preisgeld vergeben.

Die Connewitzer Verlagsbuchhandlung gehört zu den Hauptgewinnern des Deutschen Buchhandlungspreises 2023. Der Buchladen wurde in der höchsten Kategorie "Beste Buchhandlung" als einer von drei Preisträgern in ganz Deutschland ausgezeichnet. Dafür gibt es 25.000 Euro Preisgeld. Die beiden anderen Hauptgewinner kommen aus Hessen und Nordrhein-Westfalen.

Die Buchhandlung am Markt in Hildburghausen wurde in der zweithöchsten Kategorie "Besonders herausragend" ausgezeichnet, zusammen mit vier weiteren Geschäften in Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main und Fulda. Sie erhalten jeweils 15.000 Euro. Alle Gewinner in den beiden höchsten Kategorien wurden am Montagabend im Weißen Saal des Neuen Schlosses in Stuttgart geehrt.

In der dritten Preiskategorie wurden weitere 100 Buchhandlungen ausgezeichnet. Sie erhalten jeweils 7.000 Euro. Beworben hatten sich in diesem Jahr insgesamt 480 Buchhandlungen.

Den Jury-Vorsitz hatte in diesem Jahr Knut Cordsen inne, Literaturredakteur beim Bayerischen Rundfunk. Er sagte MDR KULTUR vor Bekanntgabe der Gewinner, zu den bestimmenden Faktoren für eine Auszeichnung trage das Glänzen auf möglichst vielen verschiedenen Gebieten bei. So solle nicht nur Massenware angeboten werden, sondern auch "edle Ware", beispielsweise von kleinen Verlagen. Ebenso sollten die Buchläden literarische Treffpunkte sein und nicht nur, dem Kalender folgend, am Welttag des Buches Aktionen durchführen.

Als bereichernd empfindet Cordsen die verschiedenen Perspektiven seiner Jury, zu der die Autorin Melanie Raabe ebenso gehört wie eine weitere Journalistin und Verleger. Eine im Buchladen lesende Schriftstellerin nehme die Läden anders wahr als ein Verlagsvertreter, der seine Titel platzieren wolle.

Beeindruckend findet Cordsen das Engagement und Durchhaltevermögen, das viele Buchhändlerinnen und Buchhändler "gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten an den Tag gelegt haben". Dieses finde vor dem Hintergrund einer weltweit herausragenden Buchhandelslandschaft statt.

Der Deutsche Buchhandlungspreis wird an inhabergeführte Buchhandlungen mit Sitz in Deutschland vergeben, die ein literarisches Sortiment oder ein kulturelles Veranstaltungsprogamm anbieten, innovative Geschäftsmodelle verfolgen oder sich auf dem Feld der Lese- und Literaturförderung engagieren.

Im Jahr 2023 wird der Deutsche Buchhandlungspreis zum achten Mal von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien verliehen. Neben den Auszeichnungen mit Preisgeld wird auch ein undotiertes Gütesiegel an bis zu zehn Buchhandlungen vergeben, deren Jahresumsatz in den vergangenen drei Jahren bei über einer Million Euro lag.

Ziel der Auszeichnung ist, die literarische und damit kulturelle Vielfalt zu erhalten, der weiteren Verödung der Innenstädte entgegenzusteuern, die kulturelle Infrastruktur auch im ländlichen Raum zu erhalten sowie die Existenzgrundlage unabhängiger Verlage zu stärken, die auf den stationären Buchhandel als wichtigen Absatzmarkt angewiesen sind.

Quellen: Webseite Deutscher Buchhandlungspreis, MDR KULTUR-Gespräch mit Jury-Vorsitzendem Knut Cordsen, redaktionelle Bearbeitung: op, hki