Ermittlungen Auto von Leipziger AfD-Stadtrat angezündet

26. Februar 2020, 15:04 Uhr

Unbekannte haben am frühen Mittwochmorgen in Leipzig das Auto eines Lokalpolitikers angezündet. Wie das Landeskriminalamt mitteilte, wurde der Pkw gegen 2:23 Uhr im Stadtteil Engelsdorf in Brand gesteckt. Das Fahrzeug sei schwer beschädigt worden. Weil ein politisches Motiv für die Tat nicht ausgeschlossen werden könne, habe das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum den Fall übernommen und ermittle in alle Richtungen. Weitere Einzelheiten teilte das Landeskriminalamt nicht mit.

Vorwurf: Kontakte zur Neonazi-Szene

Im Internet ist unterdessen ein anonymes Bekennerschreiben aufgetaucht. In dem am Mittwochvormittag auf der Plattform "Indymedia" veröffentlichten Text bekennen sich die Verfasser zu dem Anschlag und nennen nicht nur den Namen, sondern auch die Wohnanschrift ihres Opfers. Es handelt sich demnach um den Leipziger AfD-Stadtrat Marius Beyer. Zum Motiv für den Anschlag heißt es, Beyer verbringe regelmäßig Zeit mit jungen Nazis, sein Freundeskreis sei in der Szene verankert. Diese fühle sich durch solche Kontakte bundesweit zu rassistischen Angriffen ermutigt. Mit dem Anschlag werde gegen einen der geistigen Brandstifter vorgegangen, die die Verrohung des gesellschaftlichen Diskurses zu verantworten hätten. Dabei wird auf den rechtsextremistischen Anschlag in Hanau verwiesen.

Opfer dementiert Kontakte

Beyer wies in der "Leipziger Volkszeitung" die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück. Der 20-Jährige betonte: "Ich habe definitiv, zu tausend Prozent, keine Kontakte in die Neonazi-Szene." Das angezündete Auto gehöre zudem seiner Mutter.

Quelle: MDR/stt

Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 26.02.2020 | 14:30 Uhr in den Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig

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