Mehrere Personen unterhalten sich bei einem Messestand.
Bei der Fachkonfernz "protekt" kommen Industrievertreter und Vertreterinnen zusammen, um sich über den Schutz von kritischer Infrastruktur zu unterhalten. (Bild von 2022) Bildrechte: Tom Schulze / Leipziger Messe GmbH

Sicherheit Kritische Infrastruktur: Fachkonferenz in Leipzig lädt zum Austausch ein

07. November 2023, 13:35 Uhr

Mehrere Hundert Teilnehmer nehmen dieses Jahr erneut an der "protekt" in Leipzig teil – einer Fachkonferenz, die sich dem Schutz kritischer Infrastruktur verschrieben hat. Im Fokus der Konferenz stehen in diesem Jahr unter anderem kommunale Träger und wie diese sich auf zahlreiche Gefahrenszenarien wie Gasmangel oder einen Blackout vorbereiten können. Unterstützt wird die "protekt" vom Bundesinnenministerium und der der sächsischen Staatskanzlei.

Erst im Oktober wehrte Dresden nach eigenen Angaben einen Cyberangriff ab. Durch zahlreiche Zugriffe war die offiziellen Webseite der Stadt zeitweise nicht abrufbar. Alle Abwehrmaßnahmen hätten aber gegriffen, so damals die IT-Verwaltung.

Genau solche Cyberangriffe, aber auch physische Angriffe auf kritische Infrastruktur (KRITIS) werden bei der Fachkonferenz "protekt" diskutiert, die vom 8. bis 9. November in der Leipziger Kongresshalle stattfindet.

Mit kritischer Infrastruktur sind Organisationen und Einrichtungen gemeint, die für das reibungslose Funktionieren des Gemeinwesens nötig sind. Dazu gehören Sektoren im Bereich Energie, Telekommunikation, Verkehr oder Gesundheit.

Nachrichten

Podcastcover Hackingangriff 32 min
Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Annette Riedl
32 min

MDR AKTUELL Fr 06.05.2022 13:37Uhr 31:54 min

Audio herunterladen [MP3 | 29,2 MB | 128 kbit/s] Audio herunterladen [MP4 | 58,2 MB | AAC | 256 kbit/s] https://www.mdr.de/nachrichten/podcast/mdr-investigativ/podcast-audio-investigativ-hacks-kommunen-infrastruktur-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Audio

Fachkonferenz mit Hunderten Teilnehmenden

Bei der "protekt 2023" treffen sich rund 430 Teilnehmenden aus ganz Deutschland, um sich über den Schutz ihrer Organisationen auszutauschen. Im Vorgleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Teilnehmer um 43 Prozent.

"Dies macht deutlich, dass der Schutz kritischer Infrastrukturen von herausragender Bedeutung ist und die 'protekt' sich als wichtigster jährlicher Treffpunkt für KRITIS-Betreiber und damit verbundene Unternehmen und Einrichtungen etabliert hat", sagt der Geschäftsführer der Leipziger Messe, Markus Geisenberger. Das Programm umfasst insgesamt 46 Beiträge.  

Wie gefährdet sind Kommunen?

In Vorträgen und Workshops geht es unter anderem um die Sicherheit von Lieferketten, die Bedeutung der Trinkwasserversorgung und die Notfallvorsorgeplanung. Dabei stehen insbesondere kommunale Träger im Fokus.

So sprechen Vertreterinnen und Vertreter der Leipziger Stadtwerke über das Heizkraftwerk Leipzig Süd, eines der weltweit modernsten Kraftwerke. Thomas Popp, sächsischer Staatssekretär für digitale Verwaltung, spricht in einem Vortrag über die Rolle des Staates und von Unternehmen beim Umgang mit Bedrohungsszenarien.

"In einer zunehmend digitalisierten Welt ist es auch für Landkreise, Städte und Gemeinden unabdingbar, sich beim Thema Cybersicherheit zu vernetzen und auszutauschen", sagt der Vizepräsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes Bernward Küper.

Innenministerium unterstützt Konferenz

Im Juni 2023 wurde die Chemnitzer Verkehrs-AG Opfer eines Cyberangriffes. Unbekannte Täter hatten sich über eine Sicherheitslücke Zugang zu den Verkehrsbetrieben verschafft. Email-Adressen und Passwörter von rund 1.400 Nutzern und Nutzerinnen wurden in der Folge offengelegt.

Die Fachkonferenz "protekt" existiert seit 2016 und sieht sich selbst als einzige deutschlandweite Konferenz für den Schutz kritischer Infrastrukturen, die sich an sämtliche Bereiche richtet. Sowohl das Bundesinnenministerium als auch die Sächsische Staatskanzlei unterstützen den Kongress.    

MDR (mad)

Mehr aus der Region Leipzig

Mehr aus Sachsen