Antisemitismus Verschärfte Sicherheitskontrollen bei Ofarim-Prozess in Leipzig
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30. Oktober 2023, 16:13 Uhr
Der Prozess am Leipziger Landgericht gegen den Sänger Gil Ofarim soll unter strengen Sicherheitskontrollen stattfinden. Grund dafür sei die aktuelle politische Lage, sagte Gerichtssprecher Johann Jagenlauf dem Evangelischen Pressedienst. Wie das Gericht weiter bestätigte, hatte sich zuvor Ofarims Anwalt in einem Schreiben angesichts der aktuellen politischen Lage um die Sicherheit seines Mandanten gesorgt.
Der Sänger jüdischen Glaubens muss sich ab dem 7. November 2023 vor dem Landgericht Leipzig verantworten wegen mutmaßlich falscher Verdächtigung und Verleumdung, falscher Versicherung an Eidesstatt sowie Prozessbetrugs. Er hatte im Oktober 2021 einem Leipziger Hotelmitarbeiter antisemitische Äußerungen vorgeworfen. Für den Prozess sind bis Anfang Dezember insgesamt zehn Termine angekündigt.
Auswirkungen des Nahost-Konflikts
Hintergrund der erhöhten Sicherheitsstufe ist der Krieg in Israel. Am 7. Oktober hatte die radikalislamische Hamas vom Gaza-Streifen aus Israel angegriffen. Die Terroristen hatten mehr als tausend Menschen getötet und hunderte Geiseln verschleppt. Israel bombardierte daraufhin Hamas-Stellungen und setzte Bodentruppen ein.
In mehreren bundesdeutschen Städten kam es seitdem neben pro-palästinensischen Demonstrationen zu antisemitischen Straftaten. In Sachsen werden jüdische Einrichtungen wie die Dresdner Synagoge aktuell verstärkt polizeilich bewacht.
MDR (wim/ltt)/epd
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 30. Oktober 2023 | 13:30 Uhr