Radverkehrsplan Mehr Radwege für Leipzig geplant

22. Februar 2024, 18:12 Uhr

Die Stadt Leipzig hat am Donnerstag ihren neuen Radverkehrsentwicklungsplan vorgestellt. Darin gehtes um Bau- und Infrastrukturprojekte, die den Radverkehr befördern sollen. Als Ziele verfolgt die Stadt, dass mehr Menschen aufs Fahrrad umsteigen, Kinder und Erwachsene bis ins hohe Alter attraktive Verkehrswege nutzen können, Lücken zu schließen und Hauptrouten zu verbessern. Als Beispiel wurde die Arthur-Hoffmann-Straße zwischen Bayerischen Bahnhof und Hohe Straße genannt. Auch sollen 66 Straßen geprüft werden, ob sie sich als Fahrradstraßen eignen könnten.

Tempo beim Radwegebau

"Leipzig hat eine lange Tradition als Fahrradstadt und eine vielfältige und lebendige Radkultur. Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt aber auch, dass wir die Förderung der Radverkehrsinfrastruktur konsequenter vorantreiben müssen", sagteBaubürgermeister Thomas Dienberg (Grüne). Der Radverkehrsentwicklungsplan konkretisiert damit die vom Stadtrat beschlossene Mobilitätsstrategie 2030.

ADFC will Radfahren als "echte Alternative für Pendler"

Grundsätzlich seien in den vergangenen anderthalb Jahren von der Stadt erhebliche Verbesserungen umgesetzt worden, sagt der Vorstandsvorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) in Leipzig, Robert Strehler. "Es ist ein Wandel spürbar", so Strehler gegenüber MDR-SACHSEN. Die Planung von Radwegen und deren Bau würde inzwischen viel schneller gehen: "Man sieht Ergebnisse", sagte er.

Es ist ein Wandel spürbar.

Robert Strehler Vorstandsvorsitzender des ADFC in Leipzig

Das Rad solle eine echte Alternative für Pendler werden, betont auch der ADFC. Auch diebstahlsichere Abstellanlagen für Fahrräder und Parkplätze für Lastenräder wünscht sich der Verein. Denn die Stadt gehöre zu den Hotspots bei Fahrraddiebstählen.

Autofahrer in den Prozess einbinden

Den Radwegeplan hatten in einem breiten Beteiligungsverfahren Bürger, Vereine und Verbände mitdiskutiert. Nur so enstehe gesellschaftlicher Konsens. "Man muss die Menschen mitnehmen", beschriebt Strehler vom ADFC den Vorgang. Es müsse auch nach Alternativen für Autofahrer gesucht werden. Laut Strehler gäbe es dafür in skandinavischen Ländern gute Lösungen. Es sei laut ADFC kein Kampf Fahrrad gegen Auto. Der Plan sehe auch vor, dass die Fahrradnutzung im Wirtschaftsverkehr gefördert werden soll, beispielsweise mit kleinen Depots für Lastenrad-Kuriere und Zulieferer.

Fahrradklimatest

Beim Fahrradklimatest des ADFC für Städte über 500.000 Einwohner von 2022 belegte Leipzig bundesweit Platz vier, Dresden Platz sieben. Der Test ist eine Umfrage unter Radfahrern zur Zufriedenheit mit der Situation in ihren Wohnorten. An der Umfrage für 2022 beteiligten sich rund 245.000 Menschen.

MDR (nom/kgr)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 22. Februar 2024 | 18:30 Uhr

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