Bildung Kultusministerium plant neues KI-Tool für sächsische Schulen
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12. März 2024, 09:36 Uhr
Das sächsische Kultusministerium will Lehrkräften zum Schuljahr 2024/25 ein eigenes KI-Tool zur Verfügung stellen. Wie das Ministerium mitteilte, soll mit Hilfe der Künstlichen Intelligenz die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts vereinfacht werden. Das noch nicht näher benannte Tool könne die Lehrerinnen und Lehrer zunächst bei der Erstellung von Texten, später auch von Bildern unterstützen, hieß es.
Anforderungen an KI-Werkzeug noch zu klären
Das neue KI-Tool ist nach Ministeriumsangaben derzeit noch in Arbeit. Zu klären seien unter anderem Fragen zur konkreten technischen Umsetzung, zur Finanzierung und zu datenschutzrechtlichen Anforderungen, hieß es in der Mitteilung. Zur geplanten Einführung soll es dann Fortbildung zum Umgang mit der KI für die Lehrkräfte geben.
Lehrergewerkschaft skeptisch
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisierte, dass klare, datenschutzkonforme Angebote für die Schulen im Moment fehlten. "Lehrkräfte und Schulen müssen sich selbst darum kümmern und tragen im Zweifel auch das Risiko", sagte Burkhard Naumann, Landesvorsitzender der GEW Sachsen. Die Rahmenbedingungen seien derzeit mangelhaft. Die größten Hindernisse seien weiterhin veraltete Lehrpläne, überlastete Lehrkräfte und eine mangelhafte technische Ausstattung der Schulen.
Landesschülerrat fordert Fortschritt bei Digitalisierung
Auch der Landesschülerrat Sachsen (LSR) sieht mit Blick auf die Digitalisierung sächsischer Schulen Handlungsbedarf. Er fordert eine Ausstattung mit geeigneten Endgeräten für jeden Schüler und jede Schülerin. Schüler und Lehrkräfte müssten außerdem lernen, mit den Möglichkeiten und Risiken umzugehen, die sich aus KI ergeben. Nur so könne man Ergebnisse einschätzen und kritisch hinterfragen.
MDR (ben)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 12. März 2024 | 07:00 Uhr