Herbstkonjunktur Sachsens Handwerk sorgt sich ums Weihnachtsgeschäft

Gestiegene Energiekosten, Lieferengpässe, Rekordinflation und steigende Materialkosten vermiesen den Handwerksbetrieben in Sachsen die Stimmung, sagte Verbandspräsident Jörg Dittrich auf dem Sächsischen Handwerkstag in Dresden. Laut einer aktuellen Konjunkturumfrage, bei der etwa 1.900 Handwerksbetriebe aus Sachsen mitgemacht hatten, erwartet nur noch knapp die Hälfte Umsätze auf Vorjahresniveau. 2021 waren es 85 Prozent. Zwar beurteilen trotzdem noch etwa 48 Prozent die Geschäftslage mit "gut". Allerdings waren es 2022 im Vergleich zum Vorjahr 15 Prozent weniger Handwerksbetriebe, die dies von sich sagen konnten.

Überwiegend gedämpft seien die Erwartungen vor allem im Bereich des energieintensiven Lebensmittelhandwerks, wie etwa Bäckereien oder Fleischereien. Die Lebensmittelhandwerker sorgen sich besonders ums Weihnachtsgeschäft. Die meisten Betriebe sähen laut Dittrich kaum noch Spielräume, die immer weiter steigenden Mehrkosten über höhere Preise für Produkte und Dienstleistungen an ihre Kundschaft weiterzureichen. Laut Herbstkonjunkturumfrage haben mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der befragten Betriebe eigenen Angaben zufolge ihre Preise bereits angezogen.

Um Handwerksbetriebe zu entlasten, fordert der Sächsische Handwerkstag die Politik auf, Steuern für Energie auf das europäische Mindestmaß zu begrenzen und einen Härtefall-Fonds für besonders bedrohte Kleinst- und Kleinbetriebe einzurichten. Zudem brauche es Überbrückungszahlungen für den Fall, dass die Gas- und Strompreisbremse nicht schon zu Jahresbeginn wirksam wird.