Unfall mit Todesfolge Angeklagter gesteht Beteiligung an Schleusungen

06. Februar 2024, 15:35 Uhr

Im Prozess gegen zwei mutmaßliche Schleuser hat einer der beiden Angeklagten zum Auftakt am Dienstag ein Geständnis abgelegt. Wie eine MDR-Reporterin aus dem Landgericht Dresden berichtete, gestand der 23 Jahre alte Gasan P., insgesamt an sechs Schleuserfahrten beteiligt gewesen zu sein. Die Fahrten habe er mit verschiedenen Komplizen ausgeführt. Die Schleuserfahrt mit dem mitangeklagten 24 Jahre alten Said S. im vergangenen Jahr, sei die erste gemeinsame Fahrt der Männer gewesen. Zu weiteren Details der illegalen Fahrten verweigerte Gasan P. die Aussage. Ob Said S. noch am Dienstag vernommen wird, ist noch unklar.

Ein Mann sitzt auf der Anklagebank im Landgericht Dresden.
Der 23-jährige Gasan P. steht seit Dienstag vor dem Landgericht Dresden. Er ist wegen illegaler Schleusungen bereits vorbestraft. Bildrechte: Marko Förster

Beide Männer sind wegen gemeinschaftlichen Einschleusens von Ausländern mit Todesfolge angeklagt. Die Strafkammer hat fünf Verhandlungstage bis zum 6. März terminiert.

Ein Mann sitzt auf der Anklagebank im Landgericht Dresden.
Der 24 Jahre alte Said S. ist wie Gasan P. wegen gemeinschaftlichen Einschleusens von Ausländern mit Todesfolge angeklagt. Bildrechte: Marko Förster

Flucht vor Polizei endet mit Unfall

Die Staatsanwaltschaft wirft den Beschuldigten vor, gegen Geld Menschen ohne Einreise- und Aufenthaltstitel illegal nach Deutschland gebracht zu haben. Am 13. Juli 2023 sollen die beiden mit mindestens sieben Personen in einem Kleintransporter aus Tschechien gekommen sein. Als der Fahrer auf der A17 bei Bad Gottleuba-Berggießhübel eine Polizeistreife bemerkte, gab er laut Anklage Gas und verlor dann die Kontrolle über das Fahrzeug. Der Wagen kam von der Fahrbahn ab und überschlug sich. 

Ein demoliertes Auto auf einem Hänger
In diesem Fahrzeug wurden Menschen aus Tschechien nach Deutschland gebracht. Auf der Flucht vor der Polizei verunglückte der Fahrer mit dem Transporter. (Archivbild) Bildrechte: Marko Förster

Die ungesicherten Menschen in dem Transporter wurden schwer verletzt, darunter ein Kind. Eine 44-Jährige aus der Türkei starb noch am Unfallort. Einer der mutmaßlichen Schleuser ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft vorbestraft und stand unter Bewährung. 

MDR (lam/phb)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 06. Februar 2024 | 11:30 Uhr

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