Zwei Mitarbeiter der Spurensicherung stehen 2019 vor dem Residenzschloss mit dem Grünen Gewölbe.
Vor drei Jahren ereignete sich der Juwelendiebstahl im Grünen Gewölbe in Dresden. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Sebastian Kahnert

Juwelendiebstahl Linke werfen Regierung und SKD Versagen vor

16. Dezember 2022, 20:06 Uhr

Während die juristische Aufarbeitung des Juwelendiebstahls aus dem Grünen Gewölbe in Dresden läuft, ist die politische Verantwortung noch ungeklärt. Diese Meinung vertritt die Linke im Sächsischen Landtag. In der Plenarsitzung am Freitag kritisierte Fraktionschef Rico Gebhardt vor allem die Landesregierung und die Staatlichen Kunstsammlungen.

Im Zusammenhang mit dem Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe in Dresden haben die Linken der sächsischen Regierung und den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) Versagen vorgeworfen. "Dieses Versagen ist seitdem auf politischer Ebene totgeschwiegen worden, während die juristische Aufarbeitung in Form des Strafprozesses läuft", sagte Fraktionschef Rico Gebhardt am Freitag im Landtag.

Dieses Versagen ist seitdem auf politischer Ebene totgeschwiegen worden, während die juristische Aufarbeitung in Form des Strafprozesses läuft.

Rico Gebhardt Linken-Fraktionsvorsitzender

Linke: Landtag nicht umfassend informiert

Bisher habe niemand eine politische Verantwortung übernommen. "Der schwarze Peter wandert hin und her und es wird gemauert, was das Zeug hält." Niemand sei bislang auf die Idee gekommen, den Landtag umfassend zu informieren. "Alles muss man Ihnen aus der Nase ziehen (...) Wir erleben bis heute eine beispiellose Verantwortungsflucht", betonte Gebhardt, der zu dem Thema schon 21 Kleine Anfragen stellte. Augenfällig sei, "dass schwerwiegende Versäumnisse den Einbruch mindestens begünstigt haben."

"Wer war verantwortlich, und vor allem: Wer stellt sich seiner Verantwortung", fragte Gebhardt in die Runde der Abgeordneten und stellte namentlich SKD-Generaldirektorin Marion Ackermann in Frage. Er verglich die Sicherheit im Grünen Gewölbe mit dem alten "Sarkophag um die Kraftwerksruine in Tschernobyl": "Der hatte Löcher so groß wie Autos. Und die Verantwortlichen wussten es."

Von Beute fehlt jede Spur

Am frühen Morgen des 25. November 2019 waren aus der Schatzkammer Grünes Gewölbe 21 Schmuckstücke mit insgesamt 4.300 Diamanten und Brillanten im Gesamtwert von über 113 Millionen Euro gestohlen worden. Die Täter hatten zudem Sachschäden in Höhe von über einer Million Euro hinterlassen. Von der Beute fehlt bislang jede Spur.

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Einbruch sorgte international für Aufsehen

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MDR (sth)/dpa

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