Automobilbau Dulig: Arbeitsplätze der Gläsernen Manufaktur sind sicher
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18. September 2023, 17:49 Uhr
Wird die Fahrzeugproduktion in der Gläsernen Manufaktur in Dresden eingestellt? Das hatte am Wochenende die "Automobilwoche" berichtet. Grund: die angeblich geringen Verkaufszahlen der E-Autos. Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig widerspricht nun dem Bericht. Volkswagen habe ihm am Montag telefonisch versichert, die Arbeitsplätze seien sicher.
- Laut Wirtschaftsminister Dulig besteht am Standort Gläserne Manufaktur in Dresden kein Grund zur Sorge.
- Das Wirtschaftsmagazin Automobilwoche hatte zuvor über ein mögliches Ende der Fahrzeugproduktion berichtet.
- Ursprünglich wurde in der Manufaktur in Dresden der Phaeton gebaut, aktuell das Elektroauto ID.3.
Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) hat sich am Montagnachmittag zur Causa Gläserne Manufaktur geäußert und den bisherigen Berichten widersprochen. "Mir hat Volkswagen in Dresden heute telefonisch bestätigt, dass es überhaupt keine Änderung des Auftrages des Vorstandes gibt, die Geschäftsfelder in Dresden zu verändern", sagte Dulig.
Der ID.3 solle weiterhin produziert werden und zukünftige Produkte dort erprobt werden. Laut Dulig seien die Arbeitsplätze in Dresden sicher. "Ich warne davor, in diesen aufgeregten Zeiten mit Alarmismus dazu beizutragen, dass es schlimmer wird."
Zuvor hatte es Berichte darüber gegeben, dass die Autoproduktion in der Gläsernen Manufaktur in Dresden womöglich vor dem Aus steht. Die rund 300 Mitarbeiter bekämen andere Aufgaben, berichtete die Wirtschaftszeitung "Automobilwoche" unter Berufung auf Unternehmensquellen. Seit Anfang 2021 wird in Dresden das E-Auto ID.3 gefertigt.
Entwarnung auch vom IG-Metall-Chef
Gegenüber der "Freien Presse" sagte der Dresdner IG-Metall-Chef Stefan Ehly, dass es aktuell keinerlei Verhandlungen über ein Ende der Produktion gebe. Betriebsrat und Management würden darüber diskutieren, wie zukünftige Konzepte zur Auslastung des Werkes aussehen könnten. "Wir haben ein hohes Interesse daran, die Fertigungssituation am Standort zu halten", sagte Ehly der "Freien Presse".
Kein Kommentar von VW selbst
Ein VW-Sprecher teilte am Sonntag auf Anfrage mit, dass sich das Unternehmen nicht an Spekulationen beteilige. "Die Marke Volkswagen Pkw erarbeitet derzeit ergebnisoffen ein detailliertes Maßnahmenpaket zur Umsetzung eines Performance-Programms. Ziel ist es, die globale Wettbewerbsfähigkeit weiter zu erhöhen und der volatilen Marktsituation zu begegnen." Die standortunabhängige Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung bis 2029 habe aber unverändert Bestand.
Gläserne Manufaktur seit 2002 in Betrieb
Die Gläserne Manufaktur wurde 2002 in Betrieb genommen. Anfangs wurden dort Phaetons gebaut, später folgten Bentleys, der Elektro-Golf und schließlich der ID.3. Im Frühjahr dieses Jahres rollte das 150.000. Fahrzeug in Dresden vom Band. Am Donnerstag war bereits bekannt geworden, dass VW wegen der schwächelnden E-Auto-Nachfrage in Zwickau Stellen abbaut. 269 befristete Verträge, die nach einem Jahr in Kürze auslaufen, werden nicht verlängert. Laut "Automobilwoche" sind in den nächsten drei Jahren weitere befristete Stellen ungewiss.
MDR (sth)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 18. September 2023 | 06:00 Uhr