Fehlende Angebote VVO: Ausschreibung für Elektronetz Oberelbe vorerst gescheitert
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25. April 2023, 16:36 Uhr
Der Verkehrsverbund Oberelbe muss sparen. Das wurde auf einer Sondersitzung deutlich. Bei einer Ausschreibung für das E-Netz Oberelbe gab es kein wirtschaftlich tragfähiges Angebot. Betroffen sind die Bahnstrecken zwischen Dresden und Cottbus, Elsterwerda, Hoyerswerda und Leipzig. Nun wird nachverhandelt. Weitere Sparmöglichkeiten wurden auf der Sitzung besprochen. Touristische Zusatzzüge nach Altenberg und Bad Schandau kommen auf den Prüfstand.
- Die Ausschreibung für das Elektronetz Oberelbe vom Verkehrsverbund Oberelbe ist vorerst ohne Ergebnis geblieben.
- Damit steht auch die neue S-Bahn zwischen Dresden und Riesa auf der Kippe.
- Außerdem prüft der VVO Einsparungen bei Zusatzzügen.
Der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) sucht weiter nach einem Betreiber für das sogenannte Elektronetz Oberelbe ab 2026. Alle bislang eingegangenen Angebote seien zu teuer gewesen, sagte VVO-Sprecher Christian Schlemper nach einer Sondersitzung des Zweckverbandes. Deshalb sei die Ausschreibung erst einmal aufgehoben worden. "Bei der Ausschreibung geht es darum, dass ab 2026 auf diesen Strecken Züge fahren zu unseren Kriterien", erklärt Schlemper. "Also im Stundentakt und der Zug soll auch sauber sein und zuverlässig." Zur Zahl der Eisenbahnunternehmen, die ein Angebot gemacht haben, wurden keine Angaben gemacht.
Der VVO will nun Gespräche mit den Bietern führen, um ein finanzierbares Angebot zu erhalten. "Wir werden nachverhandeln und schauen, auf welche Kriterien wir vielleicht verzichten können, die für den Fahrgast nicht so wichtig sind", sagt VVO-Sprecher Christian Schlemper. "Dass man sagt, es muss nicht immer auf jedem Zug ein Zugbegleiter sein, so als Beispiel." Das überarbeitete Angebot solle dann im Juni der Verbandsversammlung zum Beschluss vorgelegt werden.
Neue S-Bahn nach Riesa auf der Kippe
Zum künftigen Elektronetz Oberelbe ab Ende 2026 gehören Regionalexpress-Linien von Dresden nach Leipzig, Cottbus und Hoyerswerda sowie eine S-Bahn nach Elsterwerda, die derzeit noch als Regionalbahn fährt, sowie optional Verstärker-Züge als S-Bahn zwischen Dresden und Riesa. Ob diese allerdings angesichts der knappen Kassen kommen, ist fraglich.
Mögliche Einsparungen bei neuer Ausschreibung
Zudem werde das Netz angepasst: Die Verbindung zwischen Dresden und Elsterwerda soll ab Dezember 2026 in das bereits bestehende Netz Lausitz integriert werden, da durch eine Verknüpfung von Linien in Elsterwerda Fahrzeuge eingespart und Kosten gesenkt werden können. Das Netz Lausitz reicht in Sachsen von Hoyerswerda bis Leipzig und ging im vergangenen Dezember an den Start.
VVO will bei Zusatzzügen sparen
Aufgrund weiter steigender Betriebskosten der Verkehrsunternehmen und der erwarteten Einnahmen durch Ticketverkäufe werde es ab dem Jahr 2025, trotz zusätzlicher Mittel des Bundes zum Ausgleich der Energiekostensteigerungen, unmöglich, einen ausgeglichenen Haushalt zu erzielen, so der VVO.
Für die Folgejahre ab 2025 wurde am Dienstag beschlossen, verbundweit Kürzungen im Angebot zu prüfen. Bisher finanziere der VVO deutlich mehr Leistungen auf den Bahnstrecken als durch den Freistaat vorgegeben, hieß es. Insbesondere Zusatzangebote auf den Strecken Dresden - Leipzig oder Heidenau - Altenberg müssten kritisch geprüft werden. Hierbei geht es insbesondere um Züge für Wanderer oder Wintersportler, die beispielsweise an Wochenenden und Feiertagen zusätzlich fahren.
Künftiges Elektronetz Oberelbe Zu diesem Netz gehören Regionalexpress-Linien von Dresden nach Leipzig, Cottbus und Hoyerswerda sowie eine S-Bahn nach Elsterwerda. Die fährt derzeit noch als Regionalbahn. Optional kommen noch Verstärker-Züge als S-Bahn zwischen Dresden und Riesa hinzu.
MDR (lam)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 25. April 2023 | 13:30 Uhr