Nahverkehr VVO: "Hamsterbacken" zwischen Dresden und Leipzig verschwinden
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08. Februar 2022, 13:40 Uhr
Der Verkehrsverbund Oberelbe strukturiert den Bahnverkehr in einer Neuausschreibung um. Die Linien von Dresden nach Riesa, Elsterwerda, Hoyerswerda und Cottbus sollen als Paket angeboten werden. Reicht das Geld, fahren mehr Züge zwischen Dresden und Riesa über Cossebaude. Zwischen Dresden und Leipzig sollen die "Hamsterbacken" wieder Doppelstockzügen weichen.
Was Pendler und Verkehrsexperten schon seit Jahren bemerken, ist nun auch beim Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) angekommen: Die "Talent"-Triebwagen - im Volksmund "Hamsterbacken" genannt - sind auf der RE50 "Saxonia" zwischen Dresden und Leipzig zu klein. In der Neuausschreibung werden deshalb Doppelstockzüge zwischen den beiden größten sächsischen Städten gefordert. Unter Federführung des VVO hat das europaweite Vergabeverfahren des neu geschaffenen Elektronetzes Oberelbe für den Zeitraum Dezember 2026 bis Dezember 2040 begonnen. Die Verträge für den "Saxonia-Express" RE50 Dresden – Leipzig sowie für das bisherige Netz "Elbe-Elster" mit den Linien nach Cottbus, Elsterwerda und Hoyerswerda enden. Bislang rollen dort Züge von zwei Unternehmen der DB Regio.
Verstärkerzüge zwischen Dresden und Riesa geplant
"Mit dem neuen Netz fassen wir die Strecke Dresden – Leipzig sowie die drei Linien von der Landeshauptstadt nach Cottbus, Hoyerswerda und Elsterwerda zusammen", teilte der Zweckverband des VVO mit.
Das soll sich damit ändern:
- Im Zuge der Ausschreibung wird die Anbindung von Großenhain und Elsterwerda nach Dresden verbessert: Die bisherige Regionalbahn RB31 wird zur neuen S-Bahn S6 aufgewertet und soll stündlich an allen Wochentagen Elsterwerda an den Großraum Dresden anbinden. In Elsterwerda-Biehla gibt es Anschlüsse zum Regionalverkehr unter anderem in Richtung Bad Liebenwerda und Falkenberg (Elster).
- Optional ist ein zusätzliches Angebot zwischen Dresden und Riesa geplant, das noch unter Finanzierungsvorbehalt steht. Diese neue S-Bahn S5 verdichtet dann in den Hauptverkehrszeiten den Fahrplan zwischen den beiden Städten sowie auf der Achse Dresden – Cossebaude – Coswig auf 30 Minuten, verkehrt also linkselbisch und damit nicht über Radebeul.
Um diese Angebotsverbesserungen dauerhaft finanzieren zu können, setze der VVO auf die im Rahmen des Klimapaketes erhöhten Bundesmittel für den Eisenbahnverkehr, von denen auch Sachsen profitiere, hieß es.
Takt nach Hoyerswerda und Cottbus unverändert
Das aktuelle stündliche Angebot zwischen den Städten an Elbe, Spree und Schwarzer Elster bleibt erhalten: Die Regionalexpress-Linien RE15 Hoyerswerda – Dresden und RE18 Cottbus – Dresden fahren auch in Zukunft jeweils im Zwei-Stunden-Takt und bieten, durch die Verknüpfung mit dem neuen Netz Lausitz in Brandenburg, in Ruhland Umstiege in alle Richtungen.
Wieder Doppelstock-Züge zwischen Dresden und Leipzig
Für die wichtige Verbindung RE50 Dresden – Leipzig sind im Rahmen der Ausschreibung Doppelstock-Fahrzeuge gefordert, da die hier bisher eingesetzten Fahrzeuge an ihre Kapazitätsgrenze gelangt sind. Überfüllte Züge, insbesondere in der Großräumen Leipzig und Dresden, standen schon lange in der Kritik - zumal vorher die RE-Linie bis 2012 zuverlässig mit Doppelstock-Zügen gefahren wurde.
Die Zugbegleiter und Lokführer des jetzigen Betreibers sollen laut Ausschreibung zu einem möglichen neuen Anbieter wechseln können. Das ist Bestandteil der Ausschreibung. Bahngesellschaften haben nun Zeit bis zum Juli, ihre Angebote einzureichen.
MDR (lam)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus Dresden | 08. Februar 2022 | 17:30 Uhr
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