Sonderkommission Deutlich weniger Raubstraftaten von Jugendbanden in Dresden
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25. Januar 2024, 15:24 Uhr
Gut ein Jahr nach Gründung der Sonderkommission "Iuventus" in Dresden hat die Polizeidirektion positive Bilanz gezogen. So sei die Zahl der Raubstraftaten, die von Jugendgruppen begangen wurden, deutlich gesunken. Im letzten Quartal 2023 waren es 15 Fälle. Im ersten Quartal seien es noch 53 gewesen. "Hatten wir im Januar mit 31 Fällen de facto täglich mit diesem Phänomen zu tun, waren es im Dezember nur noch zwei", sagte Polizeipräsident Lutz Rodig. Das sei ein "spürbarer" Rückgang.
Aufklärungsquote von 81 Prozent
Die seit Ende 2022 bestehende Soko hat nach Polizeiangaben in 346 Strafverfahren ermittelt und eine Aufklärungsquote von 81 Prozent. Die meisten der Taten ereigneten sich an späten Nachmittagen sowie Abenden. Örtliche Schwerpunkte sind nach wie vor nicht festzustellen.
Von den 193 ermittelten Tatverdächtigen sind 18 in Haft und zehn weitere in Jugendhilfe-Einrichtungen untergebracht. Das Gros der Beschuldigten seien Deutsche.
Häufige Tatmotive: Macht und Anerkennung
Die Jugendlichen handelten nicht in festen Gruppen oder Strukturen, berichtete Rodig. Ihr Motiv liege zuallererst im Demonstrieren von Macht über ihre Opfer sowie dem Gewinn von Anerkennung innerhalb der Gruppe. "Das Raubgut spielt eher eine untergeordnete Rolle", so Polizeipräsident Rodig.
Trotz sinkender Fallzahlen könne laut dem Polizeipräsidenten noch nicht von einer dauerhaft positiven Entwicklung gesprochen werden. Die aktuell 16-köpfige Soko soll daher zumindest bis in den Sommer hinein weiter bestehen und ermitteln.
Die Soko Iuventus, die wegen eines starken Anstiegs von Raubstraftaten gegründet worden war, setzt neben der Strafverfolgung auch auf Prävention. So klären die Ermittler in Schulen Lehrer und Eltern auf und sensibilisieren für das Problem.
MDR (kav)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 25. Januar 2024 | 12:30 Uhr