Nach Ermordung Gedenken an Rassismus-Opfer Marwa El-Sherbini in Dresden
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01. Juli 2022, 07:04 Uhr
Das Messerattentat auf die Ägypterin Marwa El Sherbini im Dresdner Landgericht erschütterte 2009 ganz Deutschland. Seitdem wird jedes Jahr in einer Gedenkfeier an die ermordete Frau erinnert. Zur Gedenkveranstaltung werden Vertreterinnen und Vertreter von Stadt, Land und der Zivilgesellschaft erwartet.
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Am Dresdner Landgericht wird am Freitag an die Ermordung der Ägypterin Marwa El Sherbini vor 13 Jahren erinnert. Vertreter und Vertreterinnen von Stadt und Land sowie aus der Zivilgesellschaft wollen bei einer Gedenkveranstaltung weiße Rosen niederlegen.
Zeichen gegen Rassismus setzen
Wir brauchen eine integrative Erinnerungskultur, die sich für die Opfer rassistisch motivierter Gewalt starkmacht.
Dresdens Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch sagte, die Stadtgesellschaft sei permanent gefordert, sichtbare Zeichen gegen jegliche Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zu setzen. "Wir brauchen eine integrative Erinnerungskultur, die sich für die Opfer rassistisch motivierter Gewalt starkmacht", so Klepsch.
Im Gerichtssaal erstochen
Die zum Zeitpunkt des Angriffs schwangere Ägypterin war am 1. Juli 2009 vor den Augen ihres Ehemannes und ihres dreijährigen Sohnes am Landgericht aus Hass auf Muslime niedergestochen worden. Kurz zuvor hatte sie gegen den Täter vor Gericht ausgesagt. Der Angreifer wurde 2009 wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Marwa El Sherbini wurde 31 Jahre alt.
Sie war nicht das einzige Opfer fremdenfeindlicher Gewalt in Dresden. Im April 1991 kam der mosambikanische Vertragsarbeiter Jorge Gomondai infolge eines fremdenfeindlichen Übergriffs zu Tode. Daran wird in der Stadt jährlich an seinem Todestag am 6. April erinnert.
MDR (bj)/epd
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten Studio Dresden | 01. Juli 2022 | 08:00 Uhr